Trauer um den Berliner Verleger Klaus Wagenbach
Heute übermittelte Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin, der Witwe des Berliner Verlegers Klaus Wagenbach, Susanne Schüssler, sein tiefes Mitgefühl zu dessen Tod. In seinem Brief an die Geschäftsführerin des Wagenbach Verlages führte er unter anderem aus, dass Klaus Wagenbach wie kein anderer Berliner Verleger über Jahrzehnte das geistige Leben der Stadt Berlin mitbestimmt habe. In den 60er, 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts beteiligte sich Klaus Wagenbach intensiv an öffentlichen Debatten über wichtige politische und gesellschaftliche Themen, machte dabei Bruch- und Verbindungslinien zwischen den beiden deutschen Staaten sichtbar. Seine Stimme und die Stimmen der Autorinnen und Autoren der von ihm verlegten Bücher würden auch weiterhin gehört.
Im Jahr 2017 verliehen die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin Klaus Wagenbach den Max-Herrmann-Preis für seine Verdienste um das deutsche Bibliotheks- und Buchwesen. Schon im Jahr 2015 hatte die Staatsbibliothek zu Berlin wesentliche Teile des Archivs des Wagenbach-Verlags übernommen und damit in öffentliches Eigentum überführt, nachdem im Jahr 2014 bereits in der Bibliothek bedeutende Bestandteile des Archivs ausgestellt worden waren, darunter umfangreiche Briefwechsel aus politisch bewegten Zeiten. Im Haus Potsdamer Straße hinterließ Der Verlag für wilde Leser oberhalb des Foyers den Spruch „Eins hilft immer: Lesen.“
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