Buchpatenschaft für Januar 2023
Musik zum Auftakt für das neue Jahr. Antonio Lotti, ein zu seiner Zeit bekannter und erfolgreicher Komponist, lebte viele Jahre in Venedig, aber auch zwei Jahre am sächsischen Hof in Dresden.
Lotti, Antonio (1666-1740): 26 Arien und Kantaten. Partiturabschrift ca. 1740-1760.
Bibliothekssignatur: Mus.ms. 13210
Antonio Lotti wurde 1666 in eine musikalische Familie hineingeboren. Sein Vater, Matteo Lotti, war kurfürstlicher Kapellmeister am Hof in Hannover. Möglicherweise kam Antonio Lotti auch hier zur Welt und nicht in Venedig, vielleicht ist auch nicht 1666 das Geburtsjahr sondern 1667 oder auch bereits 1665. Gesichert ist allerdings, dass er schon in jungen Jahren nach Venedig kam und im Chor des Markusdoms sang. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er durch Domkapell-meister Giovanni Legrenzi. Bereits mit 16 Jahren debütierte Lotti mit der Oper Giustino. Am 31. Mai 1692 wurde er als 2. Organist der Markuskirche berufen; zuvor hatte er bereits sein Können als Aushilfsorganist unter Beweis gestellt. Am 17. August 1704 avancierte er zum 1. Organisten.
Venedig war zu jener Zeit ein Sammelplatz vieler italienischer Komponisten, Sänger:innen und Virtuosen von Bedeutung. Die vier Conservatorien Venedigs waren damals weit und breit berühmt, nicht minder glänzten die zahlreichen Opernbühnen der Lagunenstadt. Kein Wunder, dass Reisende aller Nationen dorthin eilten, um sich zu bilden und zu amüsieren. So kam auch der Kurprinz von Sachsen und Sohn von August dem Starken, Friedrich August II., im Frühjahr 1716 für mehrere Monate nach Venedig. Begeistert von Lottis Musik und mit dem Ziel, in Dresden eine italienische Oper zu etablieren, lockte Friedrich August II. Antonio Lotti mit einem üppigen Gehalt nach Sachsen.
Im September 1717 zogen dann nicht nur Antonio Lotti mit seiner Frau Santa Stella als ersten Sopranistin, sondern sämtliche Mitglieder des neuen Opernensembles von Venedig nach Dresden. Sein Debüt in Dresden gab Lotti am 25. Oktober 1717 mit der Oper Giove in Argo. Zwei Jahre später, im Oktober 1719, endete das Projekt einer italienischen Oper in Dresden. Ob es Lottis Entschluss war, nach Venedig zurückzukehren, oder ob er entlassen wurde, ist nicht eindeutig zu klären. Fest steht jedoch seine Rückkehr nach Venedig und seine vollständige Abkehr von der Oper – von da an komponierte Lotti Kammermusik und geistliche Musik.
Am 2. April 1736 berief man Lotti in das prestigeträchtige Amt des Maestro di Cappella der Markuskirche in Venedig. Dadurch wurde Lotti ein später Nachfolger von Claudio Monteverdi. Obgleich er durch seine Kompositionen ziemlich wohlhabend geworden war, wollte er dennoch nicht auf dieses Amt des Kapellmeisters verzichten. Außerdem war Lotti als hervorragender Lehrer bekannt.
Am 5. Januar 1740 starb Antonio Lotti im Alter von fast 75 Jahren in Venedig. Begraben wurde er in der Kirche San Geminiano. Mit der Zerstörung der Kirche 1851 ging sein Grabstein verloren.
Die vorliegende Auswahl dieser Werke dürfte um die Mitte des 18. Jahrhunderts von mehreren vermutlich aus Venedig stammenden Schreibern angefertigt worden sein und gelangte über die Sammlung von Georg Poelchau (1773 – 1836) in die Bibliothek.
Verwendete Quellen: Wikipedia, Fürstenau: Lotti, Antonio. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 279–282.
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