Diebstahl historischer russischer Bücher

Europaweit wurden seit 2022 wertvolle russischsprachige Bücher aus Bibliotheken gestohlen und durch Fälschungen ersetzt. Auch die Staatsbibliothek zu Berlin ist betroffen.

Seit Frühjahr 2022 wurden in zahlreichen europäischen Bibliotheken wertvolle historische russischsprachige Bücher gestohlen. Da die Werke nur gegen eine namentliche Anmeldung eingesehen werden können, verwendeten die Täter gefälschte Personalpapiere. Bei der Rückgabe der entliehenen Bücher legten sie täuschend ähnliche Duplikate der Texte vor, die sie zwischenzeitlich außerhalb der Bibliothek erstellt hatten: handgefertigte Faksimiles, die viele europäische Bibliotheken z. B. in Warschau, Paris und Genf zu täuschen in der Lage waren.

Auch die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz ist Opfer dieser Methode geworden. Die Staatsbibliothek vermisst fünf belletristische Werke in russischer Sprache, die in den Jahren 1827 bis 1831 bzw. 1914 bis 1917 in Russland und Georgien publiziert wurden. Auf dem internationalen Antiquariamarkt wurde in den vergangenen Jahren für Ausgaben der vermissten Werke insgesamt ein niedriger sechsstelliger Betrag aufgebracht.

Die Staatsbibliothek hat ihre Sicherheitsvorkehrungen seit Bekanntwerden der Diebstähle analysiert und optimiert, um das konkrete Agieren der Diebe zu erschweren. Diese Anpassungen und sonstige Aussagen zu Sicherheitskonzepten können öffentlich nicht weiter spezifiziert werden. Die Staatsbibliothek arbeitet eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen.

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