Fanny Hensel zum 200. Geburtstag am 14. November 2005

Anlässlich des 200. Geburtstages vom Fanny Hensel, geb. Mendelssohn Bartholdy (1805-1847) am 14. November 2005 ist im Mendelssohn-Ausstellungsraum der Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, ab sofort eine neue Dauerausstellung zu sehen, die anhand von Briefen, Tagebüchern, Musikautographen und Zeichnungen die wichtigsten Stationen des Lebens dieser herausragenden Komponistin illustriert.
Fanny Mendelssohn Bartholdy wurde am 14. November 1805 in Hamburg als Tochter des Bankiers Abraham Mendelssohn und Enkelin des Philosophen Moses Mendelssohn geboren; 1811 siedelte die Familie nach Berlin über. Gemeinsam mit ihren drei Geschwistern genoss Fanny eine umfassende Erziehung und Bildung. Früh wurde das besondere musikalische Talent Fannys und ihres vier Jahre jüngeren Bruders Felix erkannt und nach Kräften gefördert. Unter anderem erhielten die beiden Geschwister Musikunterricht bei Carl Friedrich Zelter, dem Leiter der Berliner Sing-Akademie. Hauskonzerte unter Mitwirkung von Musikern der Königlichen Kapelle gaben den Kindern die Möglichkeit, vor geladenen Gästen aufzutreten. Allerdings sollte aus Sicht der Eltern die Musik für Fanny anders als für Felix nicht zur Profession werden, sondern nur zum häuslichen Zeitvertreib dienen.
1829 heiratete Fanny Mendelssohn Bartholdy den Maler und Zeichner Wilhelm Hensel; im darauffolgenden Jahr wurde das einzige Kind des Paares, der Sohn Sebastian geboren. Von ihrem Mann ermuntert, pflegte Fanny auch in ihrer neuen Rolle als "Hausfrau" weiterhin ihre musikalischen Neigungen, sowohl als Komponistin wie auch als Pianisten und Organisatorin bei den Sonntagsmusiken in ihrem Hause, in deren Rahmen auch einige ihrer eigenen Werke erklangen. In eine größere Öffentlichkeit gelangten die Kompositionen Fanny Hensels jedoch lange Zeit nicht. Erst 1846 entschloss sie sich gegen die Haltung des mittlerweile hochberühmten Bruders Felix, einige Sammlungen mit Liedern und Klavierstücken in den Druck zu geben. Noch keine 42 Jahre alt, starb sie im am 15. Mai 1847 in Berlin an den Folgen eines Schlaganfalls.
Die Originale der gezeigten Stücke befinden sich mit wenigen Ausnahmen im Besitz des Mendelssohn-Archivs der Staatsbibliothek zu Berlin. Das Mendelssohn-Archiv wurde 1964 als Sammelstätte für Nachlässe und Nachlassteile aus der gesamten Familie Mendelssohn gestiftet und besitzt unter anderem den größten Teil des kompositorischen Nachlasses von Fanny Hensel, ihre Tagebücher sowie zahlreiche Briefe von und an die Komponistin.

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