Nachlass von Dietrich Fischer-Dieskau kam als Geschenk in die Bibliothek
Der Nachlass des vor zwei Jahren verstorbenen Sängers, Dirigenten und Schriftstellers Dietrich Fischer-Dieskau wurde der Staatsbibliothek zu Berlin von seiner Witwe Julia Varady, verh. Fischer-Dieskau, großzügig als Geschenk übergeben. Die Generaldirektorin der Staatsbibliothek, Barbara Schneider-Kempf, dankte Frau Fischer-Dieskau sehr für dieses außerordentliche Geschenk, das eine der weltweit bedeutendsten Musiksammlungen hervorragend ergänzen wird.
Noch zu Lebzeiten hatte Dietrich Fischer-Dieskau (1925-2012) verfügt, dass sein Nachlass in seiner Heimatstadt Berlin, wo er viele Höhepunkte seines Schaffens erlebt hatte, verbleiben und dort der Forschung zur Verfügung stehen soll. Fischer-Dieskau wurde auf den großen Bühnen der westlichen Welt als herausragender Lied- und Opernsänger gefeiert, einem breiten Publikum ist er durch zahlreiche Tonaufnahmen (Schallplatten und CDs) bekannt. Sein Repertoire umfasste etwa dreitausend Lieder von über einhundert Komponisten. Als Schriftsteller befasste er sich vielfach mit Musiktheorie und -geschichte. Seit 1983 hatte er eine Professur an der Hochschule der Künste Berlin inne.
Der Inhalt von über 100 Nachlasskisten – vergleichbar etwa 20 Umzugskartons – wird jetzt gesichtet und für die Erfassung in der Datenbank der Nachlässe vorbereitet. Zu dem Nachlass gehören zahlreiche Musikdrucke mit eigenhändigen Notizen, darunter sehr viele Lieder und umfangreiche Korrespondenzen mit Musikern, Konzertagenturen, Firmen oder auch Verehrern. Sodann Manuskripte zu seinen Vorträgen, Aufsätzen und Büchern, des Weiteren Verträge, Fotos und viele Schallplatten und CDs. Ein besonderes Stück des Nachlasses ist sein Konzertflügel, den er in den 50-er Jahren zu Beginn seiner Karriere kaufte. Der innenliegende goldfarbene Metallrahmen trägt die Unterschriften vieler Künstlerkollegen, so von Jörg Demus, Leonard Bernstein, Daniel Barenboim, Wilhelm Kempf, Aribert Reimann und anderen.
Die Materialien Fischer-Dieskaus werden jetzt in jener Bibliothek aufbewahrt, die zahlreiche der von ihm interpretierten Werke im Original besitzt, so die herausragenden Kompositionen von Bach, Beethoven, Mozart, Schubert, Schumann oder Mendelssohn Bartholdy.
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