Gruss von der Musterung. Hebamme. Copyright: Historische Bildpostkarten - Universität Osnabrück (creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.de).

Digitale Lektüretipps 21: Online-Angebote zur Frauen- und Geschlechtergeschichte – Teil 2

Ein Beitrag aus unserer Reihe Sie fehlen uns – wir emp-fehlen Ihnen: Digitale Lektüretipps aus den Fachreferaten der SBB

Anfang April haben wir an dieser Stelle bereits eine Reihe elektronischer Ressourcen zur Frauen- und Geschlechtergeschichte vorgestellt, auf die Sie als angemeldete SBB-Nutzer*innen zugreifen können. Online finden sich zugleich vielfältige Angebote im Open Access – ein Thema, das uns an der Staatsbibliothek am Herzen liegt und über das wir in dieser Blog-Reihe berichtet haben.

Auch wenn Forschungsliteratur und Quellen frei im Netz verfügbar sind, so empfiehlt sich dennoch eine systematische Suche, um auch wirklich einschlägige und gegebenenfalls neuere Ressourcen zu finden. Einen hilfreichen Sucheinstieg bietet dabei die von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen betreute online-Plattform open-access.net. Auf dieser Plattform sind zahlreiche Informationen, weiterführende Hinweise und Links fachspezifisch sortiert, was die Recherche sehr komfortabel macht. Erfreulicherweise gibt es hier auch für das sehr inter- bzw. transdisziplinär aufgestellte Feld der Geschlechterforschung einen eigenen Überblicksartikel. Dieser führt Sie zum Beispiel auf querelles-net. Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung. Je nachdem, wo Ihre Interessen- und Forschungsschwerpunkte liegen, sind hier natürlich auch die Überblicksartikel beispielsweise zur Soziologie oder zur Geschichtswissenschaft zu empfehlen.

Bei der Umstellung auf Open Access waren und sind fachwissenschaftliche Zeitschriften die Vorreiter. Für die Recherche ist hier das von der Universität Lund (Schweden) initiierte Directory of Open Access Journals hilfreich, in dem Sie sowohl nach einzelnen Artikeln als auch nach Zeitschriften suchen können.

Bücher werden hingegen noch eher selten im Open Access veröffentlicht. Auch hier jedoch zeichnet sich ein Wandel ab, der unter anderem von Wissenschaftsorganisationen und Bibliotheken getragen wird. Als Sucheinstieg eignet sich das von einer an der Niederländischen Nationalbibliothek angesiedelten Stiftung angebotene Directory of Open Access Books. Eine Suche nach „gender and history“ (ohne Anführungszeichen) liefert Ihnen hier fast 170 Treffer. Auch Verlage entdecken Open Access mehr und mehr für sich. Im Programm des Bielefelder transcript-Verlages finden Sie zahlreiche aktuelle Titel aus dem Feld der Gender and Queer Studies.

Den Aufbau einer Open Access-Publikationsinfrastruktur treibt die Open Gender Platform voran, die sich vorrangig an Forscher*innen richtet, aber auch wichtige Hinweise für die Recherche liefert.

Für die Recherche nach historischem Quellenmaterial eignen sich als Einstieg die Deutsche Digitale Bibliothek und vor allem auch das Digitale Deutsche Frauenarchiv, das sich der Geschichte der deutschen Frauenbewegungen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert widmet. Hier finden Sie unter anderem zahlreiche aktuelle Essays zu zentralen Themen der Geschichte und Gegenwart der Frauenbewegungen. Exemplarisch sei verwiesen auf die Beiträge von Kerstin Wolff zum Frauenwahlrecht und von Annette Leo zur Einführung der „Antibaby-“ bzw. „Wunschkindpille“ in den 1960er Jahren. Im Fokus stehen ferner die – auch institutionellen – Akteurinnen der Frauenbewegung, wie beispielsweise der 1894 gegründete Bund Deutscher Frauenvereine (BDF).

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