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Open-Access-Freikäufe der Staatsbibliothek zu Berlin für das Jahr 2023

Die Staatsbibliothek zu Berlin beteiligt sich für das Jahr 2023 wieder als Sponsor an der Open-Access-Transformation im Rahmen von verschiedenen Crowdfunding-Initiativen und unterstützt somit das Ziel des freien Zugriffs auf akademische Publikationen.

Was bedeutet Open-Access-Transformation und welche Rolle spielt die Staatsbibliothek zu Berlin dabei?

Als Open-Access-Transformation bezeichnet man den Prozess, wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse frei zugänglich zu machen, anstatt sie nur über kostenpflichtige Veröffentlichungen zu verbreiten. Die Staatsbibliothek zu Berlin setzt Teile ihres Erwerbungsbudgets ein, damit ausgewählte Inhalte als Open-Access-Publikationen und mit Creative-Commons-Lizenzen zur Verfügung stehen können und fördert damit die Verbreitung von Wissen und Forschungsergebnissen. Die Finanzierung erfolgt über Crowdfunding oder über Konsortien, so dass die teilnehmenden Bibliotheken gemeinsam eine finanzielle Unterstützung leisten im Gegensatz zu individueller Erwerbung von kostenpflichtigen E-Ressourcen.

Folgende Initiativen und Produkte gehören dieses Jahr dazu:

Knowledge Unlatched

Knowledge Unlatched ist ein Open-Access-Projekt, an dem die Staatsbibliothek zu Berlin schon seit dem Start vor über 10 Jahre beteiligt ist. Knowledge Unlatched wurde im September 2012 initiiert, um die Open-Access-Publikation von Monografien in den Sozial- und Geisteswissenschaften zu fördern. Das Crowdfunding-Geschäftsmodell basiert darauf, dass die teilnehmenden Bibliotheken eine bestimmte, im Vorfeld festgelegte Gesamtsumme investieren, die dazu eingesetzt wird, die Titel im Anschluss unter einer Creative-Commons-Lizenz zu veröffentlichen und sie damit für alle, also auch denjenigen, die am Projekt nicht teilgenommen haben, kostenfrei verfügbar zu machen. Die Staatsbibliothek zu Berlin ist zudem Mitglied im Library Selection Committee bei Knowledge Unlatched. Die zur Verfügung stehenden Kollektionen umfassen aktuelle und rückwirkende Inhalte aus einer Vielzahl von Regionen und Verlagen.

Titel im Stabikat

https://knowledgeunlatched.org/

De Gruyter / Open-Access-Transformationspakete

Der Verlag De Gruyter bietet zusätzlich zu den etablierten eBook-Paketen auch fachlich strukturierte Open-Access-Transformationspakete als Kollektionen für Bibliotheken an, die kollaborativ finanziert werden und dann komplett frei zur Verfügung stehen können. Die Staatsbibliothek zu Berlin beteiligt sich im Jahr 2023 an E-Books aus den Fachbereichen Germanistische Linguistik, Deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte, sowie am Freikauf der Reihe Millennium-Studien.

Germanistische Linguistik (9 Neuerscheinungen p.a.), Titel im Stabikat,

Deutsche Literaturwissenschaft (9 Neuerscheinungen p.a.), Titel im Stabikat,

Geschichte (9 Neuerscheinungen p.a.), Titel im Stabikat,

Reihe Millennium-Studien (15 Titel), die Titel erscheinen im Laufe des Jahres.

https://www.degruyter.com/publishing/publikationen/openaccess/open-access-buecher/open-access-transformationspakete

Olms Open Access / Bereich Geschichte und Alte Geschichte

Nach dem Motto „Gemeinsam nutzen, anteilig finanzieren!“ bieten der Georg Olms Verlag und die Weidmannsche Verlagsbuchhandlung Titel zur konsortialen Open-Access-Transformation aus den Bereichen Geschichte / Alte Geschichte an.

Titel im Stabikat

https://www.olms.de/cms/open-access/geschichtealte-geschichte.aspx

Open Book Publishers

Open Book Publishers ist ein nicht-kommerzieller Open-Access-Verlag und veröffentlicht seit 2008 OA-Bücher mit Schwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Staatsbibliothek ist Mitglied im Programm von Open Book Publishers. Mit der Mitgliedschaft haben die Nutzenden der SBB nicht nur lesenden Zugriff auf fast 300 OA-Titel, sondern können diese auch downloaden. Des Weiteren finanziert die Mitgliedschaft die Open Access-Transformation von ca. 22 Titel pro Jahr, die vollständig frei genutzt werden können. Der Verlag verlangt keine Publikationsgebühren von den Autor*innen, sondern finanziert seine Inhalte über das Membership-Programm.

Titel im Stabikat

https://www.openbookpublishers.com/

transcript Verlag / Open Library Medienwissenschaft (OL MeWi)

Die Open Library Medienwissenschaft (OL MeWi) ist eine Sammlung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Bereich Medien-, Film- und Kommunikationswissenschaften, die vom transcript-Verlag herausgegeben wird. Die Sammlung umfasst jährlich 13 neue Veröffentlichungen und ist als Open Access zugänglich. Ursprünglich durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, wird die OL MeWi seit 2022 von einem Bibliothekskonsortium finanziert, das aus verschiedenen Bibliotheken besteht und die Sammlung als Ganzes unterstützt. Ein Editorial Board als Fachjury wird ab 2023 die Auswahl der neuen Titel übernehmen und sicherstellen, dass gemeinsame Qualitätsstandards eingehalten werden.

Titel im Stabikat

https://www.transcript-verlag.de/open-library-medienwissenschaft

Fachinformationsdienst (FID) Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung / Open-Access-Paket 2023

Das E-Book-Paket des FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung für den Bereich Erziehungswissenschaft, Bildungsforschung und Fachdidaktik enthält ausgewählte Buchprojekte verschiedener Verlage, die den interessierten Bibliotheken zum Crowdfunding vorgeschlagen werden. Der FID ist mit 50 % an der Finanzierung beteiligt. Die Titel werden von einem fachwissenschaftlichen Gremium ausgewählt und sind zum Zeitpunkt der Erwerbungsentscheidung bereits bekannt. Die E-Books werden unter einer Creative-Commons-Lizenz CC-BY 4.0 veröffentlicht und langzeitarchiviert.

Die Titel erscheinen im Laufe des Jahres.

https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/produkte/fachinformationsdienst/open-access-ebooks.html

Medien- und sozialwissenschaftliche Periodika / KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen)

Im Projekt KOALA baut die TIB (Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften) gemeinsam mit dem Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum der Universität Konstanz Modelle für Konsortien als Finanzierungspartner für Open-Access-Periodika auf. Die durch KOALA geschaffene Infrastruktur soll eine faire und nachhaltige Finanzierung qualitätsgesicherter Open-Access-Publikationen ermöglichen und dazu beitragen, finanzielle Hürden für Autor*innen abzubauen und damit die Teilhabe an Open-Access-Publikationen zu erleichtern. Die Staatsbibliothek zu Berlin ist bereits in der ersten Finanzierungsrunde beteiligt, inhaltlich handelt es sich um Schriftenreihen und Zeitschriften aus den Medien- und Sozialwissenschaften.

Die Titel erscheinen im Laufe des Jahres.

https://projects.tib.eu/koala/

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