Weltreise

Ausstellung und Podiumsgespräch von und mit Ulrike Ottinger – Filmpremiere auf der Berlinale – 3. Internationale Chamisso-Konferenz

Noch bis zum 27. Februar läuft die von der Künstlerin Ulrike Ottinger in der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Straße, realisierte und weithin gelobte Ausstellung „Weltreise. Forster – Humboldt – Chamisso – Ottinger“, für die sie im Sommer 2014 auf den Spuren großer Forschungsreisender Gebiete auf dem amerikanischen und asiatischen Kontinent rund um die Beringsee bereiste. Für die Ausstellung arrangierte sie 960 Minuten Film zu den Themen Menschen, Landschaften, Tiere und Pflanzen, diese präsentiert auf vier Großleinwänden. 70 Autographe, Zeichnungen, Tagebücher, Briefe und Sammlungsobjekte von James Cook, Johann Reinhold Forster, Alexander von Humboldt, Adelbert von Chamisso, Charles Darwin, Johann Gottfried Herder und anderen aus dem Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin und aus Berliner Museen stehen im Dialog mit den Filmen. Die Ausstellung ist in einem Kreis angeordnet, in dessen Zentrum eine Sitzinsel zum kontemplativen Verweilen einlädt. (http://sbb.berlin/koq47u)

 

In den nächsten Tagen komplettiert sich das Thema Weltreise:

Am Samstag, 6. Februar, spricht Ulrike Ottinger um 16 Uhr mit Viola König, der Direktorin des Ethnologischen Museums über die Reise rund um die Beringsee zur Inselkette der Aleuten (Alaska/U.S.A.) und in die am weitesten östlich gelegenen Regionen Russlands, Kamtschatka und Tschukota; Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße 33

Am Samstag, 12. Februar, startet das Forum der Berlinale mit der Premiere des 709 Minuten langen Dokumentarfilms „Chamissos Schatten“ von Ulrike Ottinger, am 18., 19. und 20. Februar werden die drei Kapitel des Films jeweils in Einzelaufführungen wiederholt.
10.2., 10 Uhr: Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24
18, 19., 20.2.: CineStar, Potsdamer Straße 4

 

25. bis 27. Februar: 3. Internationale Chamisso-Konferenz

Zum Abschluss der Ausstellung „Weltreise“ findet in der Staatsbibliothek zu Berlin mit dem Titel Weltreisen. Aufzeichnen, aufheben, weitergeben – Forster, Humboldt, Chamisso“ die 3. Internationale Chamisso-Konferenz statt. Im Fokus der 28 wissenschaftlichen Vorträge stehen die Welt- und Forschungsreisen, die um 1800 von Deutschland aus unternommen wurden. Die Referenten kommen von Universitäten, Akademien, Museen und Archiven in Paris, Oslo, Indianapolis, Tromso sowie aus Berlin, Potsdam, München, Trier, Dortmund, Bielefeld und Vechta.

Veranstalter dieser Konferenz sind die Staatsbibliothek zu Berlin, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die Universität Potsdam und die Chamisso-Gesellschaft e.V.

Programm, Anmeldung, Kontakt:
http://humboldt.staatsbibliothek-berlin.de/online-anmeldung-zur-konferenz-weltreisen

Mit Reinhold und Georg Forster, Alexander von Humboldt und Adelbert von Chamisso verbindet sich eine Horizonterweiterung des intellektuellen Feldes im deutschsprachigen Raum, die den Eintritt in die Moderne nicht nur markiert, sondern wesentlich mitbestimmt. Die Erkenntnisse und Aufzeichnungen eben dieser Forscher sind nicht nur hinsichtlich der Genese moderner Wissensordnungen relevant, sie können auch Schwerpunktverschiebungen im Verständnis von eigener Gegenwart und Zukunft verdeutlichen. So kommen beim Nachdenken über ein postnationales Europa beispielsweise nicht nur die Mehrsprachigkeit der Schriftsteller Forster, Humboldt und Chamisso in den Blick sondern auch deren Erfahrungen als ‚Reisende‘, als ‚Fremde‘, als ‚Nomaden‘ und als ‚Migranten‘.

Neben den bekannten Publikationen haben die genannten Reisenden auch Texte, Skizzen, Zeichnungen sowie Proben von Artefakten und Naturalien in Sammlungen hinterlassen, die in den letzten Jahren verstärkt zu Gegenständen der Forschung geworden sind. In den Sammlungen manifestieren sich Themenkomplexe zwischen den Begriffs- und Bestimmungspolen von Natur und Kultur – etwa zur Tier- und Pflanzenwelt der Reise, zu Topographien und Kartographien, zu Menschenbildern um 1800 –, die nicht zu trennen sind von ihrer jeweiligen medialen Form als Tage- oder Notizbuch, als Skizzenheft, Gemälde, als Briefwechsel.

 

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