Start ins Universum – mit guter Lektüre

Ein Beitrag aus unserer Reihe Unser Universum zum Wissenschaftsjahr 2023

Die unendlichen Weiten unseres Universums wecken bei der einen besondere Abenteuerlust, beim anderen eher Ängste vor dem Unbekannten. Auch die Forschungsgebiete, die sich mit dem Universum beschäftigen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die Astronomie naheliegend ist und die Menschheit schon viele Jahrhunderte beschäftigt, sind Disziplinen wie die Weltraumökonomie und das Weltraumrecht beispielsweise relativ jung. Um den Einstieg in das facettenreiche Thema des diesjährigen Wissenschaftsjahrs etwas leichter zu machen, haben wir ein paar Lese- und Hör-Empfehlungen zusammengestellt.

Stephen Hawking erklärt das Universum

Als erstes möchten wir allen Weltraum-Interessierten die Bücher und Artikel von Stephen Hawking (1942–2018) ans Herz legen. Der britische Wissenschaftler gilt als einer der bedeutendsten Physiker und Astronomen des 20. und 21. Jahrhunderts. Hawking machte bedeutende Entdeckungen und entwickelte Theorien, die das Verständnis des Universums revolutionierten. Er erforschte unter anderem die Entstehung des Universums nach dem Urknall, die Strahlung von Schwarzen Löchern (Hawking-Strahlung) und die Vereinigung von Einsteins Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik. Besonders bemerkenswert ist, dass Hawking es schaffte, komplexe wissenschaftliche Konzepte so einfach darzustellen, dass sie für ein breites Publikum zugänglich wurden. Deshalb sind sie für den Einstieg in die Beschäftigung mit dem Universum sehr geeignet. Drei seiner bekanntesten Werke haben wir verlinkt. Wer zuerst auf Bestellung klickt, liest zuerst!

Stephen Hawking: A Brief History of Time (1988)

Stephen Hawking: The Universe in a Nutshell (2001)

Mit Leonard Mlodinow: The Grand Design (2010)

Den Sternengeschichten lauschen

Wer lieber zuhört, dem sei die Podcastserie Sternengeschichten von Florian Freistetter empfohlen. Schon seit 2012 veröffentlicht der österreichische Astronom und Science-Blogger hier wöchentlich spannende Geschichten, kuriose Fakten und allerlei Wissenswertes aus der aktuellen Forschung. Inzwischen gibt es 548 Folgen!

Zusammen mit der Galaxienforscherin Ruth Grützbauch betreibt Freistetter seit 2020 zudem die Podcastreihe Das Universum – Podcast über Astronomie, die Welt und alles andere. In kleinen, gut verpackten Wissenshäppchen hat man so blitzschnell und maximal unterhaltsam den Einstieg in den Weltraum geschafft.

Weltraum-Fiktion

Und natürlich gibt es auch eine Vielzahl an spannender Unterhaltungslektüre, die sich mit dem Weltall auseinandersetzt. Zum Schmökern seien hier deshalb auch noch ein paar wenige, sehr bekannte literarische Werke genannt, mit denen man sich bestens für das Wissenschaftsjahr wappnen kann:

Carl Sagan: Contact (1985)
Der Roman erzählt die Geschichte der Astronomin Dr. Ellie Arroway, die nach außerirdischem Leben sucht. Als sie Signale aus dem All empfängt, wird sie Teil einer globalen Forschungsmission und tritt in Kontakt mit einer fortschrittlichen außerirdischen Zivilisation. Das Buch erkundet ihre persönlichen und wissenschaftlichen Herausforderungen sowie die ethischen und philosophischen Fragen, die sich aus der Begegnung mit einer anderen intelligenten Spezies ergeben.

Um 1980 hat Sagan zudem beim US-amerikanischen Sender PBS eine 14-teilige Fernsehserie zum Universum produziert und moderiert, die frühe Standards in punkto Wissenschaftskommunikation gesetzt hat und heute noch sehenswert ist

Neil Gaiman: Stardust (1998)
In „Stardust“ macht sich der junge Tristran Thorn auf eine abenteuerliche Reise, um eine Sternschnuppe zu finden und das Herz seiner geliebten Victoria zu gewinnen. Doch die Sternschnuppe entpuppt sich als lebendige Frau namens Yvaine, die von einer Vielzahl magischer Wesen und skurriler Gestalten gejagt wird, die alle ihre Kräfte für sich selbst nutzen wollen. Tristran muss gegen gefährliche Feinde kämpfen und die wahre Bedeutung von Liebe und Opferbereitschaft erkennen, um sein Schicksal zu erfüllen und das Geheimnis der Sternschnuppe zu lüften.

Stanislaw Lem: Solaris (1961)
In „Solaris“ reist der Psychologe Kris Kelvin zu einer Raumstation, die den mysteriösen Planeten Solaris umkreist. Auf Solaris entdeckt er einen Ozean, der in der Lage ist, die Gedanken der Forscher zu lesen und ihre tiefsten Ängste und Erinnerungen materialisiert. Kelvin wird mit seiner eigenen Vergangenheit und psychischen Konflikten konfrontiert, während er versucht, das Rätsel von Solaris zu entschlüsseln und die geheimnisvollen Vorgänge auf der Raumstation zu verstehen.

Antoine de Saint-Exupéry: Le Petit Prince (1943)
Dieses Buch muss sicher kaum vorgestellt werden: „Der kleine Prinz“ erzählt die Geschichte eines jungen Prinzen, der von einem fernen Planeten stammt und auf seiner Reise durch das Universum verschiedene Begegnungen hat. Dabei begegnet er unter anderem einem Fuchs, einer Schlange und einem Piloten. Das Buch erkundet die Themen Freundschaft, Liebe, Verantwortung und die Bedeutung der kindlichen Perspektive in einer oft hektischen und materialistischen Welt.
Eine frühe Ausgabe mit Illustrationen des Autors kann man sich in unseren Handschriftenlesesaal bestellen; unterhaltsam ist sicherlich auch eine Reihe in deutschen Mundarten.

Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker (1962)
In „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt geht es um drei Wissenschaftler, die sich als verrückte Patienten in einer psychiatrischen Anstalt ausgeben. In Wirklichkeit sind sie jedoch hochrangige Physiker, die ihre Erfindungen und Entdeckungen geheimhalten möchten, um zu verhindern, dass ihre Entdeckungen für zerstörerische Zwecke missbraucht werden. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung, als ein Mord geschieht und die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaftler und den ethischen Konsequenzen ihrer Forschung aufgeworfen wird.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Hören!

Vorschau: Im nächsten Beitrag bleiben wir der Literatur erstmal treu – bewegen uns aber mehr in Bildwelten: Wir stellen das Comic-Universum vor!

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