Aufbruch ins Unbekannte
Bevor Adelbert von Chamisso (1781-1838), Autor und Naturforscher, 1815 aufbrach, um an der Romanzoff’schen Expedition teilzunehmen, war er voller Vorfreude, an einer Weltreise teilnehmen zu können und er schrieb in Reise um die Welt (1836): „Ich schaute, freudiger Tatkraft mir bewußt, in die Welt, die offen vor mir lag, hinein, begierig in den Kampf mit der geliebten Natur zu treten, ihr ihre Geheimnisse abzuringen.“
Ulrike Ottinger, Filmemacherin und Künstlerin, machte sich 2014 mit einem Filmteam auf, um die Route, die einst auch Chamisso auf der nördlichen Hemisphäre genommen hatte, nachzureisen. Ihr Interesse gilt dabei den Themen Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften, die sie filmisch und fotografisch umsetzt. Ihr künstlerisch-ethnographischer Ansatz zeigt zum einen Regionen unserer Welt rund um das Beringmeer, die uns weitestgehend verborgen bleiben. Zum anderen, und genau dies zeichnet sowohl die Ausstellung Weltreise. Forster – Humboldt – Chamisso – Ottinger aus als auch ihren neuen Film Chamissos Schatten, kombiniert sie ihre Filmaufnahmen mit den Texten, Bildern und Objekten früherer Reisender wie Georg Wilhelm Steller, Adelbert von Chamisso, James Cook, Johann Reinhold und Georg Forster, Alexander von Humboldt und weitere mehr.
In enger Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin entstand die Ausstellung Weltreise. Forster – Humboldt – Chamisso – Ottinger, die noch bis zum 27. Februar 2016 im Dietrich-Bonhoeffer-Saal im Haus Potsdamer Straße 33 zu sehen ist. Vier Filme zu den oben benannten Themenfeldern werden hier in Beziehung gesetzt zu historischen Reisedokumenten und Objekten, die aus der Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin, dem Museum für Naturkunde, dem Ethnologischen Museum und dem Botanischen Museum stammen. Im Innern einer dunkelblauen, runden Zeltkonstruktion, die einer Jurte ähnelt und in der Meeresrauschen und Vogelgeschrei eine besondere Atmosphäre entstehen lassen, führen die Ausstellungsstücke von den Vorbereitungen einer Weltreise, über die zahlreichen Beobachtungen, die die Reisenden machten, hinzu dem, was am Ende von einer solchen Reise bleibt. Dabei lässt das Zusammentreffen von zeitgenössischen Filmaufnahmen und historischen Objekten ein besonderes Spannungsfeld entstehen, auf das man sich kontemplativ einlassen kann.
Dieser Blog wird in den nächsten Wochen weitergeführt und mit interessanten Informationen zu einzelnen Exponaten der Ausstellung erweitert. Außerdem werden hier Veranstaltungen, die im Rahmen der Ausstellung stattfinden, angekündigt. Schauen Sie immer wieder vorbei und entdecken Sie die Welt aus der Perspektive von Weltreisenden vom 18. bis zum 21. Jahrhundert.
Die Ausstellung wird gefördert durch die
Weltreise. Forster – Humboldt – Chamisso – Ottinger
2. Dezember 2015 bis 27. Februar 2016
Staatsbibliothek zu Berlin, Dietrich-Bonhoeffer-Saal, Haus Potsdamerstraße 33
Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag 11–19 Uhr
Donnerstag 13–21 Uhr
sonn- und feiertags geschlossen
Sonderöffnungszeiten Weihnachten und zum Jahreswechsel: 22., 23. und
28.–30.12.2015, 9–17 Uhr; 24.–26.12., 31.12.2015 sowie 1., 2.1.2016 geschlossen.
Eintritt frei
Weitere Veranstaltungen von Ulrike Ottinger in Berlin:
Fotoausstellung
CHAMISSOS SCHATTEN
05.12.2015 – 27.02.2015
Screenings: WELTREISEN
08.12.2015 – 02.2016
Arsenal Institut für Film und Videokunst e.V.
Ihr Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!