10+1 im Lesesaal, diesmal: Die souveräne Leserin


Es ist uns eine Ehre und Freude, dass die großartige Barbie Breakout bereit war,

dieses 10+1 im Lesesaal, diesmal … zu kuratieren.

 

Drag is not a crime“, behauptet Barbie Breakout in der Rubrik #voxstimme und bezieht sich dabei auf das Engagement bestimmter Parteien, wenn es um Vorlesestunden für Kinder geht. Vorlesen an sich gilt ja als richtig und wichtig, aber wenn da keine Märchenhexe, Prinzessin oder Fee sitzt, sondern eine wahre Queen, die auch noch Texte liest, in denen Verkleidungen eine Rolle spielen, grollt die Ahnung der Frühsexualisierung. „Leute“, möchte man da rufen, „die Queens wollen nur vorlesen, nicht schminken! Niemand wird erst durch Bilderbücher aus der Stadtbibliothek queer! Es gibt nur Zuspruch für das Eigene, das ist wirklich nicht gefährlich!“

Die Wahl des Lektüreinhalts in diesen Vorlesestunden ist natürlich programmatisch, aber wir sind uns sicher, dass Barbie auch Bagger, Feuerwehr und Baustelle könnte, also die richtig harten Themen im Kita-Bereich. Denn wenn man auch Härte nicht mit Stärke gleichsetzen möchte, so weiß man, dass sie bereit ist, beides zu zeigen – und dies zum Wohle der Aufklärung, des Verständnisses und des demokratischen Miteinanders.

Denn Drag ist kein Verbrechen, aber gefährlich für Dummheit und Gleichgültigkeit.

Ab dem 28. Juni 2025 stehen Barbies elf Empfehlungen im Handschriftenlesesaal (Vivarium) für Sie bereit – zum Blättern, Staunen, Studieren, Vergleichen und Teilen.

Entdecken Sie uns!


Eine überholte Annahme über Dragqueens ist: Unter der Hülle einer anmutigen und wunderschönen jungen Frau steckt immer – ein Einhorn!

 

Peter S. Beagle: Das letzte Einhorn. Klett-Cotta / Signatur: 53 MA 32796

 


Drag ist nicht gleichbedeutend mit Trans.
Aber man kann als Transgender-Person fraglos eine Drag-Queen sein.

Oder ein Drag-King.
Oder eine Spinne.

 

Alex Gino: George. Fischer / Signatur: 53 MA 30088

 


Aufgemerkt: Oftmals erstaunen die Bekenntnisse des eigenen Nachwuchses nicht wirklich.
Immerhin teilt man sich ein Badezimmer.  

 

Riccardo Simonetti und Anna Simonetti: „Mama, ich bin schwul“. Was mein Coming-out für uns bedeutete – ein Buch über das Anderssein. Goldmann / Signatur: 53 MA 37334

 


Dieser Roman kann als Allegorie für die Liebe gelesen werden: Eine falkplanlose Reise in die Walachei, und dein Reisegefährte steht nicht auf dich.

 

Wolfgang Herrndorf: Tschick. Rowohlt / Signatur: 53 MA 22092

 


Und manchmal stehst du ja selbst auch nicht so auf dich.
Und auf das, was du fühlst und was du willst.
Tja, es ist, was es ist, sagt die Liebe.

 

Jana Frey: Ich nenn es Liebe. Ueberreuter / Signatur: 53 MA 5367

 


Drag ist oft laut, schrill und stark; Schild und Schwert zugleich.
Aber nicht immer reicht das aus.

 

Raziel Reid: When Everything Feels Like the Movies = Movie Star. Atom ; Albino / Signatur: 53 MA 37332 und 53 MA 37331

 


Für manche ist es ein schnöder You Are Safe with Me in the Stabi Regenbogen Buch Pin,
für andere der
Karl-Konrad-Koreander-Gedächtnisanstecker.

 

Michael Ende und Roswitha Quadflieg: Die unendliche Geschichte. Von A bis Z. Thienemann / Signatur: 53 MA 6097

 


Es ist egal, ob du Männer, Frauen, Quarktorten, niemanden oder nur dich selbst liebst, in diesem Märchenland finden alle einen Zufluchtsort.

 

Boldizsár M. Nagy und Lilla Bölecz: Märchenland für alle = Meseország mindenkié. Labrisz ; Stern / Signatur: 53 MA 33999 und 53 MA 34052

 


„Nie wieder still!“ ist das Motto des diesjährigen Berliner CSDs.
Zuhören kann man bei Momo lernen.

 

Michael Ende: Momo oder die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. Ein Märchen-Roman / Signatur: 53 MA 7021

 


Lange Zeit galt Interview mit einem Vampir als eher schwules Kultbuch, wegen der spannungsreichen Beziehung zwischen Louis und Lestat und der augenschmausigen Verfilmung aus dem Jahr 1994.
Jetzt kam noch Claudia raus.

 

Anne Rice und Ashley Marie Witter: Interview mit einem Vampir: Claudias Story. Carlsen / Signatur: 53 BA 17076

 


Ob spitzzahnig oder spitzzüngig, es gilt die alte Drag- und Vampir-Regel: Alles, was heute souverän und eindrucksvoll erscheint, war gestern noch klein und blass.
Darum: Kopf hoch!

 

Angela Sommer-Bodenburg und Amelie Glienke: Der kleine Vampir. Rowohlt / Signatur: 3/33 MA 292-1

 


Barbies Autobiographie findet sich als ungekürzte Autorinnenlesung hier: Tragisch, aber geil 2.0

Weitere Empfehlungen sind:

Édouard Louis: En finir avec Eddy Bellegueule

Alan Downs: The velvet rage. Overcoming the pain of growing up gay in a straight man’s world

Harvey Fierstein: I was better last night. A memoir

Ocean Vuong: On earth we’re briefly gorgeous. A novel

Alice Walker: The Color Purple

Basierend auf Barbies Empfehlungen:

Nan Goldin: Die andere Seite.  1972 – 1992

Lotte Dinse [Hrsg.]: Nan Goldin – Diving for pearls

Nan Goldin: Nan Goldin – This will not end well

Augusten Burroughs: A wolf at the table. A memoir of my father

Augusten Burroughs: Lust & wonder

Augusten Burroughs: Toil & trouble. A memoir

 

 

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