Beethoven-Quartette erworben
Jüngst konnte die Musikabteilung ein sorgsam gepflegtes Kleinod erwerben: Das Stimmenmaterial sämtlicher Streichquartette von Ludwig van Beethoven, vom Vorbesitzer − vermutlich einem Kammermusikliebhaber − liebevoll in vier weinrote mit artifizieller Goldprägung versehene Halbledereinbände eingebunden. Es handelt sich um frühe Pariser Stimmausgaben (Signatur 55 NB 17 741) der Jahre 1810-1830, die anscheinend sehr pfleglich behandelt wurden. Diese Ausgaben sind in den Digitalisierten Sammlungen verfügbar.
Die Genese von Beethovens Quartetten ist durch seine zahlreichen Krankheiten, Krisen und nicht zuletzt seine zunehmende Gehörlosigkeit geprägt – diese Werke wirken teilweise noch heute als erschütterndes Zeugnis. Die erworbenen französischen Quartettausgaben beweisen einmal mehr die verbreitete Rezeption sämtlicher Quartette nicht nur im unmittelbaren Wirkungsumfeld des Komponisten. Das ist gerade für die späteren Opera beachtlich. Während etwa die ersten Quartette op. 18 noch sehr in der Tradition der großen Vorbilder Haydn und Mozart verwurzelt sind, wird auf das Fassungsvermögen der Hörer schon ab op. 59 zunehmend weniger Rücksicht genommen. Seine Werke fanden stets auch im Ausland Verbreitung und aufmerksame, „verständnisvolle“ Liebhaber.
[Text von Jean Christophe Gero]
Es handelt sich um die „Collection complète Des Trios, Quatuors Et Quintetti composés pour Instruments à Cordes par L. VAN BEETHOVEN. Chez Maurice Schlesinger . . . . .
Die vagen Zeitangaben des Erscheinens 1825-1830 lassen sich präzisieren:
Auf dem obigen Ausschnitt ist allerdings nicht zu erkennen, ob es sich die erste Ausgabe (mit Umschlagtitel „Seule Collection Complète)“ rvon 1827 oder die „Nouvelle Èdition très soigneusement corrigèe“ von 1829 handelt.
Näheres in Beethoven. Werke. Abt. VI – Bd. 3. Streichquartette III, Kritischer Bericht, S. 38-41
Lieber Herr Platen, vielen Dank für den Hinweis! Es tut mir leid, dass bei dem Blogbeitrag der Hinweis fehlt, dass es sich um einen Sammelband mit 13 unterschiedlichsten Ausgaben aus unterschiedlichen Jahren handelt. Alle diese Ausgaben finden Sie digitalisiert in unseren Digitalisierten Sammlungen, wenn Sie die Signatur 55 NB 17 741 eingeben. Auch fehlt im Blogbeitrag diese Signatur. Wir tragen das oben nach!
Die im Beitrag abgebildete Ausgabe (Es handelt sich um das Titelblatt der zweiten Violine), auf die Sie sich beziehen, ist nicht aus der „Seule Collection Complète“, sondern aus einer Pariser Ausgabe der Stimmen (vom März 1826) „chez les fils de B. Schott“ (vgl. Kritischer Bericht, Abteilung VI, Band 5, Streichquartette III, S. 38-41, Drucke Buchstabe D.