Dietrich Bonhoeffer (rechts) Zigarette in der Hand haltend mit Eberhard Bethge und Hellmut Traub vor dem Jagdhaus Sigurdshof. August 1939. Copyright: bpk / Staatsbibliothek zu Berlin.

Digitale Lektüretipps 15: In Gedenken an Dietrich Bonhoeffer

Ein Beitrag aus unserer Reihe Sie fehlen uns – wir emp-fehlen Ihnen: Digitale Lektüretipps

Am heutigen Gründonnerstag gedenken Christen weltweit des letzten Abendmahls Jesu mit den zwölf Aposteln. Vielerorts bleiben die Kirchenbänke allerdings leer, die gemeinschaftliche Eucharistie entfällt.

Unabhängig davon ist heute, am 9. April, auch dieses Jahr wieder Anlass für ein weiteres großes Gedenken jenseits religiöser Anschauungen: Vor 75 Jahren, einen Monat vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, setzten die Nationalsozialisten ein „Zeichen der Rache“ und ermordeten zahlreiche Widerstandskämpfer, unter ihnen den Theologen Dietrich Bonhoeffer.

Wegen der Corona-Epidemie werden auch Veranstaltungen zur Erinnerung an den deutschen Widerstand ausfallen oder in den virtuellen Raum verlagert werden. Es bleibt Verpflichtung in Zeiten der Dominanz eines einzelnen Themas, in Zeiten der Einschränkung von Freiheitsrechten und des Wegfalls von Selbstverständlichkeiten, das Gedenken an die Aufrechten zu bewahren, an diejenigen, die vor 75 Jahren Widerstand gegen eine weitaus größere Bedrohung leisteten.

Die Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer ist in der Staatsbibliothek allgegenwärtig, wenngleich aufgrund der Schließung derzeit nur mittelbar zu erfahren:
Eine imposante, mehr als 1 Meter große, aus portugiesischem Marmor bestehende Bonhoeffer-Büste des österreichischen Künstlers Alfred Hrdlicka ziert seit 2002 das Eingangsfoyer des Hauses Potsdamer Straße. Die Dauerleihgabe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg weist den Weg zu einem unserer Veranstaltungssäle, dem Dietrich-Bonhoeffer-Saal, der an prominenter Stelle im Haus platziert ist. Seit dem 9. April 2013 trägt dieser zentrale Ort der Begegnung den Namen des Theologen und Widerstandskämpfers.

Nicht sogleich ins Auge fallend, dafür nicht minder bedeutsam: die Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin verwaltet seit 1996 den Nachlass Dietrich Bonhoeffers. Darin enthalten sind das weltbekannte Gedicht „Wer bin ich?“, Briefe aus seiner Kindheit bis zu den letzten Briefen aus dem Gefängnis in Tegel, Lebensdokumente, Nachschriften seiner Vorlesungen wie auch Reste seiner Bibliothek.

Im gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek herausgegebenen Bibliotheksmagazin wurden zu Bonhoeffer und seinem Nachlass mehrere Artikel veröffentlicht:

Auch die Beschäftigung mit der digitalen Literatur über den Theologen und Widerstandskämpfer ist über unsere Kataloge, in lizenzierten Volltext-Datenbanken wie JSTOR oder auf E-Book-Plattformen wie ProQuest Central möglich. Als Empfehlungen mögen Ihnen in der Karwoche und darüber hinaus dienen:

0 Kommentare

Ihr Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.