(Noch mehr) Typografiehistorische Stellen – in Bibliothekskatalog und Jobbörse
Ein Treffer ins Schwarze ist keineswegs nur die von Louis Oppenheim für die Kreuzberger H. Berthold AG entworfene expressionistische Hybridschrift Fanfare, sondern auch – so meinen jedenfalls die daran beteiligten Einrichtungen – das gemeinsame Projekt von Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, Erik Spiekermann Foundation gGmbH, Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin und Staatsbibliothek zu Berlin zur Digitalisierung des typografischen Kulturerbes der Hauptstadt. Gefördert wird dieses Vorhaben im Rahmen des von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa aufgelegten und von digiS umgesetzten Berliner Landesdigitalisierungsprogramms – beiden Einrichtungen gilt unser Dank für die großartige finanzielle wie praktische Unterstützung.
Zahlreiche Treffer auf der Suche nach Publikationen zur Geschichte der Schwarzen Kunst liefert selbstverständlich auch unser Online-Katalog StaBiKat, denn Dokumentation, Erhaltung und Vermittlung des handschriftlichen wie typografischen Kulturerbes sowohl der westlichen als auch der arabischen, asiatischen und slawischen Welt zählen zu den Kernaufgaben der Staatsbibliothek zu Berlin. Diesen Anspruch spiegelt etwa ihr vor 100 Jahren begründetes Typenrepertorium der Wiegendrucke – ein digitales Verzeichnis aller Drucktypen des Gutenberg-Zeitalters – sowie ihre nach Hunderten zählende Sammlung an Schriftmusterbüchern aus allen Teilen Europas. Während die Staatsbibliothek zu Berlin als wissenschaftliche Universalbibliothek Schriftproben von der Erfindung des Buchdrucks bis zur Gegenwart in großer Breite sammelt, fokussiert demgegenüber ihre Schwester bei den Staatlichen Museen zu Berlin aufgrund ihres zwischen Forschungsbibliothek und Museum changierenden Profils vor allem auf jene Werke aus der Zeit von 1890 bis in die 1930er Jahre, in denen neue künstlerisch gestaltete Schriften vorgestellt wurden. Dies nur als Kontrastfolie, um Ihnen einen präziseren Eindruck vom spezifischen Gepräge unseres typografiehistorischen Bestands zu vermitteln.
Ihrem Umfang zum Trotz fällt die Orientierung innerhalb unserer Sammlung an Schriftproben jedoch überraschend leicht, ist diese doch auf Grundlage der in den StaBiKat integrierten Online-Systematik unseres Alten Realkatalogs ARK nach dem Namen der für den jeweiligen Schriftentwurf verantwortlichen Gießerei, Druckerei oder Person klassifiziert. Mit Hilfe des StaBiKat können Sie also einerseits gezielt ermitteln, ob bei uns z.B. die Probe der 1931 entworfenen Berliner Werbeschrift Rakete zu finden ist. Andererseits eröffnet dieses Rechercheinstrument Ihnen unter der betreffenden Stelle der ARK-Systematik (hier An 1488) aber auch einen Überblick, welche Musterbücher etwa der ebenfalls in Kreuzberg ansässigen Schriftgießerei Emil Gursch von den vorherigen Generationen unseres Kollegiums gesammelt wurden.
Typografiehistorische Stellen finden Sie in der Staatsbibliothek zu Berlin freilich nicht nur in unserer Katalogsystematik, sondern darüber hinaus auch in unserer Jobbörse: In Kürze wird Inzwischen wurde dort nämlich ein Stellenangebot veröffentlicht zur Katalogisierung und Erfassung unserer projektrelevanten Schriftproben in Kitodo – diese kooperativ entwickelte quelloffene Software verwenden wir zur Steuerung des Digitalisierungsworkflows.
Sie wollen lieber die operativen Weichen des Vorhabens stellen? Aber gern, denn bei der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin ist just für diesen Aufgabenbereich die passende Stelle ausgeschrieben. In diesem Fall ist es allerdings bereits höchste Eisenbahn für Ihre Bewerbung, denn die Ausschreibungsfrist endet am 8. Februar 2021.
Für welches der beiden Stellenangebote Sie sich nun interessieren mögen – egal, das gesamte Projektteam freut sich schon auf Sie. Vielen Dank für Ihre Bewerbung!
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