Interview mit Vanessa Skaletzki (Benutzungsabteilung: Sekretariat)

Vanessa Skaletzki arbeitet in der Abteilung Benutzung (II D) im Sekretariat und übernimmt zusätzlich Aufgaben aus dem Gebiet der Fernleihe.
Sie hat sich netterweise zu einem kleinen Interview mit den FaMI-Auszubildenden bereiterklärt. Lesen Sie hier die Antworten unserer Kollegin auf unsere Fragen zur Arbeit in der SBB.

 

Auszubildende: Wie kamst Du zur SBB?

Vanessa Skaletzki: Ich habe am IBI [Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft] studiert an der Humboldt-Universität, wollte dann aber auch mal etwas Praktisches machen, und habe dort Exkursionen unternommen, unter anderem auch in die Staatsbibliothek [Unter den Linden]. Das hat mich dann schon sehr beeindruckt, ich kannte sonst immer nur öffentliche Bibliotheken, und keine wissenschaftlichen. Ich habe dort [in der SBB] auch mal eine FaMI-Auszubildende gesehen und dachte: Wäre doch auch ganz schön, hier zu arbeiten, vielleicht wäre das doch erst mal ein besserer Weg, anstatt erst zu studieren. Deswegen habe ich dann das Studium abgebrochen und die Ausbildung angefangen, auch, weil ich den Platz bekommen habe. Ich wollte explizit zur Stabi, was dann zum Glück auch geklappt hat. Ich habe die FaMI-Ausbildung in zweieinhalb Jahren gemacht, ich hatte verkürzt, und wurde dann übernommen.

AB: Wieso hast du Dir die SBB als Arbeitsort ausgesucht?

VS: Weil ich sie sehr beeindruckend fand, vom Bestand her, und was es dort für Abteilungen gibt. Sie ist schon irgendwie ein Aushängeschild von Berlin…

AB: Was gefällt Dir am besten an der SBB?

VS: Ich finde es auf jeden Fall architektonisch sehr schön dort, sowohl in Haus 1 [Unter den Linden], als auch in Haus 2 [Potsdamer Straße], jedes Haus auf seine Art ist richtig schön. Man ist halt eher im internen Bereich, wenn man dann aber doch mal durch den Lesesaal geht, ist es optisch echt ansprechend. Und dann auch der Bestand, der sehr vielfältig ist. Allgemein hat man in der Stabi, wenn man erst mal drin ist, viele Möglichkeiten. Natürlich muss man sich intern bewerben, trotzdem hat man ja einen Überblick, wie die Abteilungen aufgebaut sind, wie die Chancen stehen, was einem gefallen könnte. Als Arbeitgeber ist die Stabi nicht schlecht, es ist halt auch Öffentlicher Dienst, und das hat auch Vorteile für Arbeitnehmer. Nicht nur, aber es ist, finde ich, sehr gerecht. Man fühlt sich jetzt nicht irgendwie alleingelassen, es gibt alle möglichen Gremien und Info-Veranstaltungen. Das finde ich eigentlich ganz gut.

AB: Welche Tätigkeiten übst Du aus?

VS: Ich bin im Sekretariat [der Abteilung Benutzung] tätig, dadurch fällt der bibliothekarische Bereich etwas weg. Es sind dann viele personelle Vorgänge, die ich bearbeite, die eigentlich nicht in den FaMI-Bereich gehören. Aber man muss auch sagen, dass ich trotzdem einen sehr bibliothekarischen Einblick habe, dadurch, dass es ja die Benutzungsabteilung ist. Ich schreibe zum Beispiel das Protokoll für die große Leitungsrunde, das heißt für alle Referats- und Sachgebietsleiter, wenn die sich treffen und die neuesten Beschlüsse besprechen. Ich protokolliere das dann, und ich bekomme intern auch viel mit, weil ich ja Aufgaben auf Leitungsebene übernehme. Es ist also eher der interne Einblick, den man bekommt. Ich habe jetzt nicht die typischen, bibliothekarischen FaMI-Aufgaben.

Weil ich vorher in der gebenden Fernleihe war, übernehme ich noch den Subito-Dienst [Dokumentenlieferdienst]. Das heißt, ich gucke: Wird das Urheberrecht [bei den Bestellungen] eingehalten? Kommt der Band überhaupt bei BiblioCopy an [Kopierservice in der SBB, externer Dienstleister]? Und ich bearbeite alle möglichen Reklamationen. Außerdem habe ich Administratoren-Rechte für das Workflow-Management-System MyBib. Ein paar bibliothekarische und technische Aufgaben habe ich also noch neben der Arbeit im Sekretariat.

AB: Was schätzt Du am meisten an Deiner Arbeit?

VS: Wie auch schon angeschnitten, finde ich es sehr interessant, dass man einen großen Rundumblick hat, was in einer Abteilung geschieht, was geschehen muss, wie die Prozesse ablaufen, wie etwas organisiert wird… Ich finde die Mischung gut. Viel selbstständiges Arbeiten und Sachen, bei denen man sich konzentrieren muss, ich arbeite zum Beispiel auch viel mit Excel, oder wenn ich Protokolle schreibe. Dass es dabei aber trotzdem eine sehr kommunikative Arbeit ist, weil ich viel Mail- und Telefonkontakt habe. Und es sind halt immer wieder neue Herausforderungen. Jeden Tag kann etwas Neues auf einen zukommen. Man macht keine Routineaufgaben. Macht man schon, aber es kommen immer wieder Extraaufgaben hinzu, oder Aufgabenstellungen, wo man sich denkt: „Wie mache ich das jetzt?“. Das macht das Arbeiten auf jeden Fall weiterhin sehr interessant und nicht so stupide.

AB: Wo liegt Dein Lieblingsort in der SBB, wenn du so einen hast?

VS: Ich würde schon sagen, dass mein Lieblingsort der Lesesaal in Haus 2 [Potsdamer Straße] ist. Wenn man diese kleine Wendeltreppe hochgeht. Da gehe ich auch gerne mal lang, wenn ich Hefte aus der [Zeitschriften-]Ablage hole, dann nehme ich den Umweg. Das wäre so ziemlich mein Lieblingsort, weil es halt schon immer echt beeindruckend ist.

AB: Auf was kannst Du bei der Arbeit nicht verzichten?

VS: Nicht verzichten… Das ist echt schwierig… Vielleicht einfach: Ich kann nicht darauf verzichten, dass man den Kontakt zu den verschiedenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hat. Dass man da auch gut vernetzt ist und nicht vereinsamt, würde ich jetzt einfach mal sagen.

AB: Du arbeitest ja viel für und mit den Kolleg*innen der Benutzungsabteilung. Welches war denn das schönste Kompliment, dass Du für deine Arbeit erhalten hast?

VS: Das kommt tatsächlich öfter mal vor, dass, wenn ich etwas beantrage, gesagt wird: „Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe machen.“ Das ist immer ein schönes Kompliment. Weil im Stress sowas ja manchmal untergeht. Ich wurde eingelernt von Frau Schulze und sie hat mir schon des Öfteren gesagt, dass ich das richtig gut mache. Ich bin ja noch gar nicht so lange im Sekretariat. Das hat mich immer am meisten gefreut, weil sie es ja am besten weiß.

AB: Welches Buch hast Du zuletzt gelesen?

VS: Ich habe ein Buch angefangen, so ein Selbstoptimierungsbuch, „Die 1%-Methode“ [von James Clear]. Das ist ein Spiegel-Bestseller, glaube ich. Da wollte ich mal reinschauen, was da so steht.

AB: Welches ist Dein Lieblingsbuch, falls Du eines hast?

VS: Ich habe mehrere… Schwierig… Die „Outlander“-Reihe [von Diana Gabaldon] hat mir immer sehr gefallen. Ich habe noch lange nicht alle Teile gelesen, aber an die ersten drei bis vier erinnere ich mich sehr gerne zurück.

AB: Auf welche Frage hattest Du zuletzt keine Antwort? Und hast Du sie dann später finden können?

VS: Ja. Gestern erst kam die Frage, wer etwas Bestimmtes beantragen muss. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es geht auf jeden Fall darum, dass eine Person etwas bekommen möchte und dafür einen Antrag stellen muss. Da wusste ich nicht ganz genau Bescheid, habe in der Hauptverwaltung [der Stiftung Preußischer Kulturbesitz] angerufen und konnte so das Rätsel lösen.

AB: Wenn Du, bezogen auf das Arbeitsleben oder auch privat, drei Wünsche frei hättest: Welche wären es?

VS: Wegen der aktuellen Situation würde ich auf jeden Fall sagen: Weltfrieden, auch wenn sich das abgedroschen anhört. Das ist es aber auf keinen Fall, wie ich finde.
Auf die Arbeit bezogen ist ein großer Wunsch von mir Sicherheit, und dass man sich stetig weiterentwickelt. Als dritten Wunsch würde ich nennen: Dass man glücklich und zufrieden ist. Dass, egal wie es sich entwickelt, alles gut wird.

AB: Danke für das nette Gespräch!

 

Das Interview fand am 02. März 2022 im Rahmen des FaMI-Takeovers des ersten und dritten Ausbildungsjahres statt. 

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