Neue Hausordnung – weniger ist mehr | New House rules – less is more

Ab 1. Dezember 2022 gilt eine neu gefasste und gekürzte Hausordnung. Sie ist vom Grundsatz des Vertrauens und Respekts geprägt. Ein gutes Miteinander, mehr Freiräume und gegenseitige Rücksichtnahme stehen im Mittelpunkt.

Die Hausordnung regelt das Verhalten im öffentlichen Bereich beider Häuser und enthält keine standort- oder bereichsbezogenen Details. Neue Rahmenbedingungen betreffen die allgemeinen Benutzungsbereiche und Lesesäle sowie das Stabi Kulturwerk. Im Vergleich zur bisherigen Hausordnung gibt es folgende Änderungen:

  • Es gibt keine Einschränkung mehr zur Mitnahme von Überbekleidung wie Jacken oder Mänteln.
  • Laptophüllen und kleinere Taschen können Sie künftig mit sich führen, größere Taschen und Rucksäcke jedoch weiterhin nicht.
  • Die Mitnahme von Schreibgeräten, wie Kugelschreibern oder Textmarkern in die allgemeinen Lesesäle wird erlaubt.
  • Statt wie bisher nur Wasser können Sie nun Getränke aller Art in verschließbaren Gefäßen mitbringen.

Der Zugang zu einzelnen Sonderlesesälen unterliegt zum Schutz wertvoller Bestände besonderen Bestimmungen. Insbesondere möchten wir Sie bitten, Überbekleidung, Taschen und Getränke im Erdgeschoss einzuschließen, wenn Sie die Sonderlesesäle besuchen möchten.

Ergänzend zur Hausordnung gilt weiterhin die Benutzungs- und Gebührenordnung im Hinblick auf die Nutzung der Medien und Services der Bibliothek.


New house rules apply from 1 December 2022. It is characterized by the principle of trust and respect. Good cooperation, more freedom and mutual consideration are the focus.

The house rules regulate behavior in the public areas of both houses as a whole; they do not regulate location- or area-specific details.

New regulations mainly concern the general areas and Reading Rooms as well as the Stabi Kulturwerk. Compared to the previous regulations, the following changes have been made:

  • There is no longer a restriction on bringing clothing like jackets or coats.
  • You will be able to carry laptop sleeves and smaller bags, but larger bags and backpacks will still not be allowed.
  • Writing utensils, such as pens or highlighters, are now allowed in the general reading rooms.
  • Instead of just water as before, you can now bring all kinds of drinks in closable bottles.

Access to Special Reading Rooms is subject to strict regulations in order to protect valuable collections. In particular, we would like to ask you to lock up outer clothing, bags and drinks on the ground floor if you wish to visit the special reading rooms.

In addition to the house rules, the regulations about usage and fees continue to apply with regard to the use of media and services of the library.

30 Kommentare
  1. Avatar
    Frau Manke sagte:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    vielen Dank für diese Erneuerung. Ich bin froh, dass die Staatsbibliothek nun den Wünschen und der aktuellen Situation entsprochen hat.

    Ich bin glücklich mit den Änderungen, bis auf den letzten Punkt:

    „Statt wie bisher nur Wasser können Sie nun Getränke aller Art in verschließbaren Gefäßen mitbringen.“

    Getränke aller Art, ernsthaft??? Kaffee, Milch, Cappuccino, Saft….. Denken Sie bitte daran, was passiert, wenn „Getränke aller Art“ auf der Teppiche in den allgemeinen Lesesälen landet? Auch wenn die Flaschen verschlossen sind…. Und der Geruch, die unangenehmen Tropfen auf dem Schreibtisch?

    Dass man Wasser in einer durchsichtigen Flasche mitbringen darf, reicht für mich persönlich. Als langjährige Leserin der Stabi gehe ich davon aus, dass ich in die beiden Häusern, in eine Forschungsbibliothek, komme, um für die Ausbildung, Weiterbildung und Wissenschaft zu arbeiten.
    Wenn man bei Zeitungslesen noch Kaffee trinken möchte, kann man in eine Stadtbücherei gehen, oder anderswo…

    Mit freundlichen Grüßen, Frau Manke

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    • Benutzungsabteilung
      Benutzungsabteilung sagte:

      Sehr geehrte Frau Manke,

      vielen Dank für Ihre Freude über die Änderungen!

      Dass Sie zugleich um den Zustand unserer Lesesäle besorgt sind, ehrt Sie und verbindet Sie – dessen bin ich gewiss – mit sehr vielen Leserinnen und Lesern. Genau aus diesem Grund können und möchten wir jetzt wesentliche Schritte zu mehr Eigenverantwortung (anstelle von strikten Regeln) gehen: Unsere Nutzerinnen und Nutzer suchen, wie Sie, in den Häusern der Stabi einen Ort für Bildung und Wissenschaft – und sie behandeln ihn sorgsam. Vor dem versehentlichen Verschütten von Getränken schützt dabei weiterhin, dass nur Getränke in fest verschließbaren Behältnissen zugelassen sind, keine offenen Gläser oder (to go-)Becher.

      Mit besten Grüßen
      Julia Maas
      Abteilungsleitung Benutzung

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      • Avatar
        Leserin sagte:

        Ist die Eigenverantwortung, von der Sie sprechen, die Eigenverantwortung die in der HB7 hinsichtlich Empfehlung des Maskentragens erfüllt wird?

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  2. Avatar
    Arkadi Junold sagte:

    Ich kann mich dieser Kritik nur anschließen. Jedem von uns ist mal ein Wasserglas umgefallen, wenn das in eine Mozart-Originalhandschrift fließt, möchte ich nicht wissen, wie die Stabi reagiert. Und auch in den allgemeinen Lesesälen stehen genügend wertvolle Bücher, selber genügend Buchpatenschaften übernommen habend, um zu wissen, daß man auch mit dem normalen Bestand sorgfältig umgehen sollte.

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    • Benutzungsabteilung
      Benutzungsabteilung sagte:

      Lieber Herr Junold,
      bitte seien Sie unbesorgt: Unsere besonders schützenswerten Exemplare – und auch Mozarts Autographen – bleiben besonders geschützt. In den Sonderlesesälen sind weiterhin keine Getränke zugelassen und Rares oder Fragiles aus dem allgemeinen Bestand leiten wir entsprechend um.

      Mit besten Grüßen
      Julia Maas
      Abteilungsleitung Benutzung

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  3. Avatar
    Ahoi sagte:

    Sehr gut! Ich kann alte Bücher besser lesen, wenn ich eine Brause dazu zische. Diese muss aber frisch sein. Jetzt kann ich sie mir endlich am Tisch anrühren. Und so geht’s:
    Glas aufgestellt, mit der Öffnung nach oben. Wasser aus einer mitgebrachten Flasche eingefüllt. Brausetütchen auf und den kompletten Inhalt hineingegeben: genießen und endlich besser lesen können!
    Mit der leeren Flasche kann währenddessen auch das anregende Spiel ‚Flaschendrehen‘ gespielt werden. Klimaneutral und deshalb supermodern!

    Respekt, was Sie sich so alles ausdenken! Künftige Generationen werden bei noch mehr kaputten Büchern Ihnen danken.

    (Könnten Sie dann bitte vor meinen Nutzungen den Tisch abwischen. Ich finde alte Brausereste von anderen nicht so schön. Oder bleibt es beim alten Putzintervall von manchmal Wochen?)

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    • Benutzungsabteilung
      Benutzungsabteilung sagte:

      Hallo Ahoi,
      wir müssen Sie leider enttäuschen: Bei aller maritimen Neigung insbesondere im Haus Potsdamer Straße wird aus der Brause in unserem Lesesaal nichts. Offene bzw. nicht fest verschließbare Behältnisse sind weiterhin nicht zugelassen.

      Mit besten Grüßen
      Julia Maas
      Abteilungsleitung Benutzung

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  4. Avatar
    Volker Korn sagte:

    Wurde bei der Neufassung der Hausordnung das Votum des Nutzendenrates eingeholt?

    Beste Grüße

    Volker Korn

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    • Barbara Heindl
      Barbara Heindl sagte:

      Lieber Volker Korn,

      die Bibliothek hat kein konkretes Votum des Nutzendenrats zur neuen Hausordnung eingeholt. Trotzdem hat der Nutzendenrat zumindest in Teilen Anstoß zur Überarbeitung der Hausordnung gegeben: Im ersten Treffen des Gremiums kritisierten einige Mitglieder nämlich eine insgesamt restriktive Atmosphäre und eine zu hohe Kontrolldichte bzgl. Wasserflaschen oder Textmarkern. Als Lösung wurde eine klarere Kommunikation der Regelungen und eine bessere Zonierung vorgeschlagen. Die neue Hausordnung geht einen Schritt in diese Richtung und wurde dem Nutzendenrat zur Kenntnis gegeben. Die Resonanz war weitgehend positiv, sofern die Mitnahme von Jacken und kleineren Taschen den Geräuschpegel nicht zu sehr erhöht.

      Beste Grüße
      Barbara Heindl (Ansprechpartnerin für den Nutzendenrat)

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      • Avatar
        Frau Manke sagte:

        Sehr geehrte Frau Heindl,
        was ist mit dem Punkt „Statt wie bisher nur Wasser können Sie nun Getränke aller Art in verschließbaren Gefäßen mitbringen.“?

        Haben Sie bzw. die Leitung der Stabi dazu auch positive Rückmeldungen erhalten? Ich habe mindestens hier, im Blog, nicht.

        Glühwein, Milch, Kaffee usw. in einem in verschließbaren Gefäßen auch in Ordnung? Könnten Sie bzw. die Leitung der Stabi die Schreibtische jeden Tagen vor der Öffnungszeit abwischen?

        Mit freundlichen Grüßen, Frau Manke

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        • Barbara Heindl
          Barbara Heindl sagte:

          Sehr geehrte Frau Manke,

          nein, über dieses Thema wurde im Nutzendenrat nicht gesprochen. Ansonsten hatte Ihnen unsere Benutzungsabteilung ja bereits auf Ihren Einwand geantwortet, so dass ich nur ergänzen kann, dass es natürlich feste Reinigungsroutinen im gesamten Haus gibt.
          Insgesamt ist die Resonanz zur neuen Hausordnung übrigens recht positiv: https://twitter.com/bonstabi/status/1594782632247758851

          Beste Grüße
          Barbara Heindl

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    Tatjana Popovic sagte:

    Es ist viel wichtiger, daß die Heizung in den Lesesälen von 19 Grad auf 20 oder 22 Grad hochgedreht wird, nicht nur ich friere, sondern auch die Mitarbeiter*innen das ist eine Zumutung, da muß sich die Bibliothek darum kümmern bzw. an die Bundesregierung schreiben, so geht das nicht! Die Leute werden auch krank und stecken dann andere an.

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    Tatjana Popovic sagte:

    Nachtrag zu meiner Anmerkung von soeben, man kann nicht mit einer dicken Winterjacke hier setzen, stört beim Arbeiten und erwähnen möchte ich noch, daß wir jetzt ohne Maske sitzen und verschiedene Leute husten, das ist aber auch nicht erstaunlich, bei der Temperatur!

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    • Elgin Jakisch
      Elgin Jakisch sagte:

      Sehr geehrte Frau Popovic, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Wegen der allgemeinen Regelungen zur Einsparung von Energie sind Temperaturen in den Lesesälen auf etwa 19 Grad gedrosselt. Wir hatten im Oktober in diesem Blog darüber berichtet. Je nach Größe der Räumlichkeiten und der Witterung draußen kann sich das unterschiedlich auswirken, was wir fortlaufend prüfen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

      Antworten
  7. Avatar
    Arkadi Junold sagte:

    Sehr geehrte Frau Popovic,

    auch Sie werden vielleicht mitbekommen haben, daß das eine Reaktion auf Putins brutalen Einfall in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise ist und die Stabi in diesem Punkt normal und in Übereinstimmung mit der Situation arbeitet.

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    • Avatar
      Homeoffice sagte:

      Sehr geehrter Herr Junold,
      wir dürfen wohl davon ausgehen, daß die gesamtgesellschaftliche Problematik den wenigsten entgangen sein dürfte.
      Unabhängig von dieser ist das Temperaturempfinden von Menschen jedoch sehr individuell. Einige, die in der Staatsbibliothek arbeiten, dürften auch auch mit Temperaturen unter 18 Grad klarkommen, andere fühlen sich, auch bei über 27 Grad arbeitend, noch wohl (ich zum Beispiel).
      Zugleich sollte dem Umstand Rechnung getragen werden, daß Menschen bei einer für sie je ungünstigen – hohen oder niederen – Temperatur regelrecht leiden.
      Abhilfe könnte im speziellen Fall etwa ein abgrenzbarer Bereich mit 21 Grad schaffen.

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  8. Avatar
    Arkadi Junold sagte:

    Sehr geehrter Homeoffice,

    dann beschweren Sie sich nicht bei der Staatsbibliothek, die für die Situation nichts kann, sondern stoppen Sie Putin.

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    • Avatar
      Homeoffice sagte:

      Sehr geehrter Herr Junold,
      wo sehen Sie denn in meinem um Verständnis für temperatursensitive Personen werbenden Post eine an die Staatsbibliothek gerichtete Beschwerde?

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    Frederique Dantonel sagte:

    Sehr geehrte Frau Dr. Maas,
    sehr geehrte Damen und Herren,

    bestimmt bin ich nicht die Einzige, die schon mal in einer Notunterkunft für obdachlose Menschen gearbeitet hat und sich freut, nach dem Dienst zu studieren bzw. eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben.
    In Berlin gibt es viele Institutionen für obdachlose Menschen. Die Staatsbibliothek zu Berlin ist eine wissenschaftliche Bibliothek und eigentlich nicht eine Institution für obdachlose Menschen. Aus diesem Grund finde ich es nicht gut, wenn ich hier, in den Räumlichkeiten der Staatsbibliothek, von einem obdachlosen Menschen nicht nur gestört, sondern auch verbal angegriffen werde. Dies ist mir einmal passiert, nämlich von dem „Stammgast der Staabi“, einem Obdachlosen mit Supermarkteinkaufswagen, vor ein paar Wochen: Es war kurz vor 22 Uhr und ich wollte meine Sachen aus dem von mir gemieteten Fach nehmen. Der Mann stand an dem benachbarten Tisch und er griff mich verbal in einer mir unbekannten Sprache an. Damals habe ich mich „nur“ bei den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes gleich beschwert.
    Heute wollte ich zu meinem gemieteten Fach gehen. Ich habe es mir nicht getraut. Der obdachlose Mann saß am benachbarten Tisch und hatte sich so breit gemacht, dass seine Sachen gleich vor den Fächern und somit vor meinem Fach lagen. Ausserdem gab es einen sehr unangenehmen Geruch. Ja, es stank. Dafür gibt es kein anderes Wort.
    Habe ich dafür dieses Fach gemietet? Um dieses Fach zu mieten, habe ich gearbeitet. Mehrmals habe ich sogar in einer Notunterkunft für Obdachlosen gearbeitet… wie viele andere Besucher und Besucherinnen der Staatsbibliothek auch. Wir befinden uns in einer wissenschaftlichen Bibliothek. In Berlin gibt es Institutionen für obdachlose Menschen. Bitte, geben Sie ihm die Anschriften der Diakonie, der Caritas, der Bahnhofsmission oder der Stadtmission oder des Deutschen Roten Kreuzes. Oder geben Sie ihm einen festen Platz in der Bibliothek – bitte fern von den Fächern, in denen die Besucher ihre Garderobe abschließen. Dieser Mensch befindet sich in einer extremen Situation. Als Besucherin möchte ich nicht angegriffen werden und ich möchte auch nicht Angst haben, zu meinem Fach zu gehen. Es gibt keine Garderobe mehr. Für das Fach bezahlen wir 5 Euros im Monat. Der benachbarte Tisch ist eigentlich für die Besucher gedacht, damit wir unsere Sachen – Bücher und Garderobe – nicht auf dem Boden einpacken müssen…

    Vielen Dank.

    Herzliche Grüße

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    • Belinda Jopp
      Belinda Jopp sagte:

      Sehr geehrte Frau Dantonel, vielen Dank für Ihren ausführlichen und sehr offenen Kommentar. Ich möchte an dieser Stelle einige Aspekte kurz ansprechen:
      Wir verstehen die Staatsbibliothek als offenen, für alle zugänglichen Ort, dazu zählen natürlich auch Menschen ohne festen Wohnsitz, die gerade im Winter auch auf öffentlichen Räume wie Bibliotheken angewiesen sind. Vor allem in unseren Lesesälen gilt das natürlich nur so lange, wie sich alle Besucher:innen an unsere Hausordnung halten und es keine Störungen der anderen Leser:innen gibt.
      Sollte es massive Störungen in unseren Lesesälen geben, verweisen wir erst einmal in die jeweiligen Foyers unserer Häuser, wo aktuell genügend Platz und zumindest ein wenig Wärme zu finden ist. Nur in krassen Fällen würden wir von unserem Hausrecht Gebrauch machen und mit einem Hausverbot reagieren.
      Sollten Sie sich persönlich gestört oder belästigt fühlen, zum Beispiel durch extreme Gerüche oder unangemessenes Verhalten, sprechen Sie bitte unbedingt unser Wachpersonal vor Ort an, damit wir reagieren können. Die Sicherheitskräfte oder die Inhaber:in des Hausrechts machen sich dann ein Bild von der aktuellen Situation und reagieren entsprechend. In diesem Fall können und werden wir natürlich auch entsprechende Adressen zur Unterstützung weitergeben.

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      • Avatar
        Karsten Peters sagte:

        Ihre Antwort zur Anmerkung von Frau Dantonel v. 17.12.2022:
        Sehr geehrte Frau Jopp,
        ich habe noch nie in einer Obdachlosenunterkunft oder einer ähnlichen Institution gearbeitet, vielmehr arbeite ich seit über 30 Jahren in der Bauwirtschaft und für meine wissenschaftliche Tätigkeit nutze ich die Stabi.
        1. Ich gehe davon aus, dass meine Stellungnahme nicht zensiert wird, es gibt auch andere Wege der Veröffentlichung.
        2. Benutzer der Stabi sollen nicht zu Spitzeln und Blockwärtern erzogen werden; um Ruhe, Ordnung und den ordnungsgemäßen Bibliotheksbetrieb zu gewährleisten, sind das Bibliothekspersonal und der Wachdienst zuständig. Sie haben sehenden Auges entsprechende Maßnahmen zu ergreifen wenn der Bibliotheksablauf gestört wird, insbesondere wenn Penner, Obdachlose und andere die Bibliothek nicht sachgemäß nutzen und damit ein enormes Störpotenzial für alle sachgemäßen Nutzer der Bibliothek darstellen.
        3. Unter sachgemäßer Nutzung wird sicherlich allgemein das Lernen, Lesen, wissenschaftliche Arbeiten, Nutzen der Bücher und ggf. notwendige Ausruhzeiten verstanden. Nicht akzeptabel ist das Schlafen, Herumlümmeln auf Stühlen und Bänken, die Inanspruchnahme von mehreren Plätzen, ein ungewaschenes, stinkiges Erscheinen, lautes Reden und Gröhlen (alles schon in der Stabi erlebt) und einiges mehr was gerne gesondert ausgeführt werden kann, u. a. zu nennen die hygienischen Verhältnisse in den Sanitärbereichen nach Nutzung ungeübter Stabinutzer!
        4. Ggf. ist die Hausordnung anzupassen und zielorientiert zu erneuern, so die aktuelle Rechtslage ein Eingreifen nicht zulässt (kann ich mir nicht vorstellen). Ein nachdenkliches Weihnachtsfest und mit freundlichen Grüßen Peters

        Antworten
        • Belinda Jopp
          Belinda Jopp sagte:

          Sehr geehrter Herr Peters,
          vielen Dank für Ihre Zeilen, auch wenn mich der harsche Ton doch ein wenig überrascht. Selbstverständlich unterliegen Kommentare in diesem Blog keiner Zensur, solange diese sachlich, verständlich und weder diskriminierend oder beleidigend sind.
          So kurz vor den Feiertagen möchte ich an dieser Stelle dann nur noch einmal kurz unsere gerade erneuerte Hausordnung zitieren, weitere Argumente habe ich in meiner letzten Antwort ja bereits genannt.
          „Die Staatsbibliothek ist ein offener, vielfältiger Lern- und Arbeitsort, der Begegnungen ermöglichen und von wechselseitiger Toleranz, Respekt und Rücksichtnahme geprägt sein soll.“
          In diesem Sinne wünsche ich frohe, friedliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.

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    • Avatar
      Frank Müllers sagte:

      Auch ich möchte kurz meine Stimme erheben und die Bibliotheksleitung in ihrer Position unterstützen: Öffenliche Bibliotheken sind nicht (auch nicht) für selbsternannte Eliten exkludiert, sondern soziale Räume für alle Menschen aus allen Bevölkerungsschichten. Dass unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen miteinander kollidieren können, ist kaum zu vermeiden, diese müssen natürlich moderiert und befriedet werden. Auch ich lege großen Wert auf eine ruhige und konzentrierte Lese- und Schreibumgebung. Wer aber Obdachlose hier ausschließen will, oder gar als Penner beschimpft, hat vom Bibliothekswesen, seiner Geschichte und seiner Intention, nichts begriffen, und nebenbei auch nichts von der Situation obdachloser Menschen.Mir nötigt es jedenfalls Respekt ab, wenn jemand die Disziplin aufbringt, jeden Morgen um acht Uhr mit seinen Habseligkeiten vor der Türe zu stehen, diese in die Fächer zu verschließen und sich dann in über Stunden in das Exerzitium des ruhigen am Tisch sitzens und vielleicht sogar der Arbeitens einzuüben versucht, statt sich dem Gefährnissen der Straße oder dem Sog des Alkohols zu überlassen.

      Viel mehr als die die wenigen wohnungslosen Menschen, die mit ihren Habseligkeiten eine Zuflucht in der Staatsbibliothek finden, stören mich zunehmend diejenigen, die den Lesesaal mit ihren eigenen vier Wänden verwechseln und mit ihren Handys herumtelefonieren oder gar Videokonferenzen abhalten. Aber auch in den Fällen wende ich mich an das freundliche Personal, die dann die Einhaltung dieser Regeln auch bewirken.

      Ich begreife die Bibliothek auch als einen Ort der Einübung des sozialen, friedlichen Miteinanders verschiedenber Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen auch bei Konflikten. Wer dazu nicht bereit nicht, soll zuhause arbeiten.

      Antworten
      • Avatar
        Ein mehr oder weniger täglicher Leser sagte:

        Ich hoffe, dass ich nicht der einzige Nutzer- Leser bin der Ihrem Kommentar bedingungslos zustimmen kann.

        Antworten
  10. Avatar
    Eva Mudersbach sagte:

    Liebe Mitarbeiter der Staatsbibliothek,

    Sie antworteten immer ausgesucht höflich auf all die Kommentare hier.

    Inhaltlich prallt die Kritik in jeder Antwort ersichtlich ab.

    In Stadtbibliotheken gibt es einen für alle Bürger offenen Ort, für alle Altersgruppen und alle Gesellschaftsgruppen.

    Ich war im November zum ersten Mal seit Jahren für eine Recherche wieder in der Staatsbibliothek, die mir früher für wissenschaftliches Arbeiten fast ein zweites Zuhause war.

    Schon im November konnte man eine gewisse Verwahrlosung Toilettenanlagen, dezimierte Anzahl von Schließfächern und entfernte Garderobe, und Unruhe in den Lesesälen und zugehörigen Bereichen, Kopierbereich, am Standort Potsdamer Str. feststellen.

    Eine Wissenschaftsbibliothek wie die Staatsbibliothek es vorher war, hob sich gerade positiv durch die restriktiven Regeln ab, die es früher ermöglichten, in Ruhe zu arbeiten. In beiden Häusern.

    Manchmal braucht es genau diese Atmosphäre für die Arbeit, wenn viele Nutzer unterschiedlicher Herkunft, gemeint ist, unterschiedlicher Arbeits- und Verhaltensweisen, in einem geschlossenen Raum zusammenkommen.

    Die Arbeitsmöglichkeiten in (Berliner) Universitätsbibliotheken und der freie Umgang durch Eigenverantwortlichkeit in Stadtbibliotheken ist kein unbekannter Feldversuch: Dort ist ruhiges Arbeiten schon lange nicht mehr möglich; die negativen Begleitaspekte kann man für kurze Aufenthalte in diesen Bibliotheken ignorieren.

    In einer Wissenschaftsbibliothek, in der man einen Arbeitstag, viele Wochen und Jahre verbringt, geht das nicht.

    Ich hoffe, Sie nehmen die Kritik in der Folge ernster, indem Sie die Erfahrungen im Haus durch Nutzende in den nächsten Monaten evaluieren und nicht aus einem Gefühl von gewollter Bürgernähe selbständig missinterpretieren und das Ziel der Institution Staatsbibliothek neu definieren – als Abkehr von einem weltweit anerkannten Ort für Wissenschaft und Forschung.

    Sie sollten diesem Unterschied zu anderen Bibliotheken mehr Aufmerksamkeit schenken.

    Antworten
    • Belinda Jopp
      Belinda Jopp sagte:

      Sehr geehrte Frau Mudersbach, vielen Dank für Ihre offenen (und kritischen) Worte, die wir natürlich ernst nehmen und in weitere Planungen und Überlegungen einfließen lassen, auch wenn Sie hier wieder eine freundliche Antwort von mir erhalten.
      Ihr Eindruck ist leider richtig, das Haus am Kulturforum ist in die Jahre gekommen und wir planen ja auch bereits für die bevorstehende Generalinstandsetzung. Aus diesem Grund halten unsere Techniker und Handwerker zwar den Betrieb am Laufen, aber umfassende Schönheitsreparaturen und große Neuanschaffungen beim Mobiliar etc. kann es leider nicht mehr geben.
      Ein ganz anderer Aspekt sind jedoch die veränderten Zugangsmodalitäten, die spätestens mit Inkrafttreten der neuen Hausordnung auch offiziell bekannt gemacht wurden. Die Bibliothek will sich ganz bewusst weiter öffnen und ein Ort für alle sein, was aber keineswegs bedeutet, dass Wissenschaftler und Forscherinnen nicht zu unseren Zielgruppen gehören. Gerade sie sind uns natürlich herzlich willkommen und wir sind dabei, unsere Services so anzupassen, dass wir auch für neue Formen des wissenschaftlichen Arbeitens und Forschens zeitgemäße Angebote machen. Beispiele dafür sind z.B. das SBB-Lab, aber auch die laufenden Vorbereitungen für einen Raum, in dem Sie künftig an online-Meetings teilnehmen können, um sich u.a. mit anderen Wissenschaftler:innen auszutauschen.
      Unsere Gebäude bieten soviel Platz, dass wir den Ansatz, künftig nicht nur ein Ort stark reglementierter Stille zu sein, sondern auch anderen Bedürfnissen Raum zu bieten, gerne weiter verfolgen möchten. Natürlich bieten wir auch weiterhin diese ruhigen Arbeitsorte an, freuen uns aber ebenso über Anregungen und Wünsche, wie wir auch das Miteinander unserer Leserinnen und Leser optimal gestalten können.

      Antworten

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