Neues Porträt von Joseph Joachim (1831-1907) für die Musikabteilung erworben

Im Herbst dieses Jahres erwarb die Musikabteilung ein vorzügliches Porträt von Joseph Joachim. Die großformatige Radierung (34 x 26 cm, auf einem Trägerpapier 48 x 35 cm) von Gustav Eilers (1831-1907) wurde 1890 von Bruno Fischer im Berliner Paul Bette Verlag gedruckt.

Der 1831 im burgenländischen Kittsee geborene Joachim galt schnell als Wunderkind auf der Königin der Instrumente – der  Violine. Ein früher Lehrer und Förderer war u. a. Felix Mendelssohn Bartholdy. Unter seiner Leitung brachte Joachim 1844 – als Zwölfjähriger – Beethovens Violinkonzert zum Durchbruch, das ab diesem Zeitpunkt zum festen Repertoire der Konzertliteratur gehört. Der an allen großen europäischen Musikstätten konzertierende Geigen-Virtuose, der 1850 von Franz Liszt als Konzertmeister nach Weimar geholt wurde, diese Funktion 1852 am Königlichen Hof von Hannover übernahm, wo er 1859 zum Konzertdirektor ernannt wurde, ging 1866 als Rektor der neugegründeten „Königlichen Lehranstalt für ausübende Tonkunst“ – Vorläufer der Musikhochschule, der jetzigen Universität der Künste – nach Berlin. Der Musikstadt Berlin blieb Joachim bis zuletzt treu. Er starb am 15. August 1907 und liegt in einem Ehrengrab auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Berlin-Westend. Joachim zählt nicht nur zu den berühmtesten Geigern und Geigenpädagogen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, sondern machte sich auch als Komponist einen Namen. Die in der Zeit des Wirkens von Joseph Joachim entstandenen Violinkonzerte von Mendelssohn Bartholdy, Gade, Dvorak, Bruch und seinen Freunden Schumann und Brahms wurden direkt oder indirekt für ihn geschrieben.

[Text von Titus Mehlig]

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