Aktualisiert +++ Mit Internet & Radio – Open Access für das typografische Kulturerbe Berlins
Aktualisiert! Wir haben noch etwas an den Zugangswegen zu unseren digitalisierten Schriftproben laboriert…
Auf besondere Weise und in ganz besonderem Maße Aufmerksamkeit erregen – weite Verbreitung sichern.
Genau diesen Zwecken der von Adolf Behrmann für die Kreuzberger Berthold AG entworfenen Werbeschrift radio dient auch unser im Berliner Landesdigitalisierungsprogramm digiS gefördertes Gemeinschaftsprojekt Die Sichtbarmachung des Sichtbaren. In dessen Kontext arbeiten nämlich Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, Erik Spiekermann Foundation gGmbH und Kunstbibliothek – Staatlichen Museen zu Berlin zusammen mit uns daran, einen für Wissenschaft, Kreativwirtschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen relevanten Beitrag zu Erhalt, Zugänglichkeit und Visibilität des so reichen typografischen Kulturerbes der Hauptstadt in seiner materialen wie visuellen Vielfalt zu leisten.
Zwar hat die Corona-Pandemie auch unserem Vorhaben einen fetten Geviertstrich durch die Rechnung gemacht, so dass wir bis einschließlich Februar 2022 in die Verlängerung gehen müssen. Aber dafür sind wir auf dem besten Wege, unser Projektziel der Digitalisierung von 400 gemeinfreien Schriftproben Berliner Gießereien für den Akzidenz- und Buchdruck aus der Zeit vor 1951 deutlich zu übertreffen. Denn alleine in unserem Digitalisierungszentrum wurden bis dato 268 Schriftproben mit einem Gesamtvolumen von 19.311 Aufnahmen bearbeitet – darunter 110 Werke in einem Umfang von 6.202 Seiten aus dem Bestand der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin. Hinzu kommen 201 Schriftmusterbücher aus den Sammlungen des Berliner Technikmuseums mit weiteren 36.820 Images, die Sie bereits in dessen Archivdatenbank und in Kürze auch auf Museum Digital finden können.
Da unsere Digitalisate vor ihrer Veröffentlichung im Open Access – selbstverständlich unter der Public Domain Mark 1.0 – noch mit Sprungmarken zur komfortablen Binnennavigation ausgezeichnet werden, ist bislang nur ein (freilich beständig wachsendes) Teilkorpus in unseren Digitalisierten Sammlungen sichtbar. Unmittelbar nach Ende des Förderzeitraums werden die digitalisierten Objekte aller Projektmitglieder – also auch die Andrucke der Holz-, Metall- und Plakadurlettern aus Erik Spiekermanns Kollektion – unter dem Dach der Deutschen Digitalen Bibliothek zusammengeführt. Die dazu von unserer Seite zu aggregierenden Datensets werden bieten wir überdies auch im SBB-Lab vermittels einer eigenen OAI-Schnittstelle zur beliebigen – idealerweise experimentellen – Verwendung an.
Als besonders interessant erscheint uns allerdings ein ganz spezielles Nachnutzungsszenario, das wir daher nicht nur mit den von Erik höchstselbst angefertigten Computer Fonts einer Auswahl historischer Berliner Druckschriften – wahrscheinlich Akzidenz-Grotesk, Berliner Grotesk, Block, Lo-Schrift und Fanfare – sowie mit Praxisworkshops und Hackathons befördern wollen. Die kreative Neuinterpretation des typografischen Kulturerbes Berlins möchten wir der internationalen Buchgestaltungs- und Schriftdesignszene zudem auch mit technischen Mitteln erleichtern:
So kommen in unserem Digitalisierungszentrum, in dem die projektrelevanten Schriftproben aus unseren eigenen sowie den Sammlungen unserer kunstsinnigen Schwesterbibliothek im Verbund der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bearbeitet werden, ausschließlich Präzisionsscanner zum Einsatz, um eine möglichst exakte Bildgeometrie zu gewährleisten. Von den Standards unserer Digitalisierungspraxis – diese orientieren sich im Wesentlichen an den Vorgaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft – weichen wir im Kontext dieses Vorhabens aber auch in Hinblick auf die Qualität unserer Aufnahmen ab. Denn wir stellen Ihnen diese sowohl als Farb- als auch als Graustufenscans jeweils in einer erhöhten Auflösung von 600 ppi zur Verfügung. Während Sie unsere Farbdigitalisate ganz einfach auf den eingangs beschriebenen Wegen einsehen und frei herunterladen können, ist der Zugang zu den Graustufenscans etwas aufwändiger – im Übrigen auch für uns, müssen wir die betreffenden Aufnahmen doch erst konvertieren! Sollten Sie also Interesse daran haben, historische Berliner Druckschriften in digitale Form zu gießen und für die Erstellung Ihrer Computer Fonts Graustufenscans benötigen, so können Sie dem Autor dieser Zeilen jederzeit gerne – nun ja – schreiben. Aber bitte keinen Druck machen!
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