Orient-Digital wird großzügig von Deutscher Forschungsgemeinschaft gefördert
Staatsbibliothek zu Berlin – Preussischer Kulturbesitz
Bayerische Staatsbibliothek
Universität Erfurt – Forschungsbibliothek Gotha
Universität Leipzig
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert in den kommenden drei Jahren den Aufbau eines Verbundkatalogs und eines Portals „Orient-Digital“ für orientalische Handschriften. Dabei sollen gemeinsame Erschließungsstandards etabliert, gedruckte Kataloge in elektronische konvertiert sowie alle bestehenden elektronischen Nachweise zusammengeführt werden. Unter Leitung der Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin arbeiten die Forschungsbibliothek Gotha, die Bayerische Staatsbibliothek München und das Universitätsrechenzentrum Leipzig eng zusammen. Wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland beherbergen umfangreiche und vielfältige Sammlungen orientalischer Handschriften. Sie sind wesentlicher Bestandteil des schriftlichen Welterbes und als Primärquellen für verschiedene Wissenschaften von höchster Bedeutung.
Qualitätsvolle Bestände und Erschließungsdaten sichtbarer machen
Im internationalen Vergleich ist die bereits erreichte Qualität der wissenschaftlichen Erschließung der Bestände sehr hoch, zu danken ist dies der sehr guten Qualität der älteren Kataloge und vor allem dem seit 1958 Jahren laufenden Akademie-Projekt „Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland“ (Akademie der Wissenschaften Göttingen). Für die aktuelle internationale Forschung ist allerdings von Nachteil, dass die historischen und neueren gedruckten Kataloge sowie die Nachweise in lokalen Bibliothekssystemen und isolierten Datenbankanwendungen nur schwer zugänglich sind. Mit dem nun von der DFG bewilligten Förderprojekt werden die Metadaten arabischer, persischer und türkischer Handschriften von 20 kooperierenden Einrichtungen in die Datenbank „Orient-Digital“ (http://orient-digital.de) eingebunden sowie Verknüpfungen zu Digitalisaten erstellt. Im Förderzeitraum werden Erfassungsstandards etabliert und die Daten aus den gedruckten Altkatalogen der teilnehmenden deutschen Institutionen normgerecht erfasst. Mit Abschluss des Projektes sollen die Nachweise zu ca. 22.000 Handschriften im Portal zu finden sein.
Weiterentwicklung der MyCoRe-Datenbank
Die IT-Infrastruktur der vorhandenen elektronischen Nachweise orientalischer Handschriften wird vom URZ Leipzig angepasst, um einen optimalen Datenaustausch zu ermöglichen und um allen interessierten Einrichtungen mit großen oder kleinen Sammlungen orientalischer Handschriften zukünftig zur Nutzung offen zu stehen. Dazu wird in Harmonisierung der derzeit unterschiedlichen Nachweissysteme und Datenmodelle eine zentrale Portallösung mit gemeinsamem Index aufgebaut, in die die vereinheitlichten Metadaten und Daten weiterer externer Systeme integriert werden können. Die Aktivitäten werden in enger Abstimmung mit dem ebenfalls von der DFG geförderten Handschriftenportal (https://handschriftenportal.de) durchgeführt, um eine größtmögliche Vereinheitlichung der technischen und bibliothekarischen Standards zu erreichen. Das Projektteam von Orient-Digital wird im Frühjahr 2020 seine Arbeit aufnehmen. In einer zweiten Projektphase ist das Einbinden weiterer asiatischer und afrikanischer Sprachgruppen geplant.
Weitere Kooperationspartner deutschlandweit sind
- Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
- Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
- Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Universitätsbibliothek Freiburg
- Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
- Akademie der Wissenschaften Göttingen, KOHD
- Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
- Deutsche Morgenländische Gesellschaft
- Archiv der Franckeschen Stiftungen Halle/S.
- Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg
- Universitätsbibliothek Heidelberg
- Universität zu Köln, Orientalisches Seminar
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
- Universitätsbibliothek der Philipps-Universität Marburg
- Universitätsbibliothek Potsdam
- Universitätsbibliothek Rostock
- Universitätsbibliothek Tübingen
- Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
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