„Weltvermesser – von Erde, Meer und Himmel“

Ausstellung „Weltvermesser von Erde, Meer und Himmel“
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Weserrenaissance-Museum Schloss Brake

Dienstag, 14. Juni – Samstag, 2. Juli 2016
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Haus Potsdamer Straße 33 / Kulturforum, 10785 Berlin

montags – samstags 11 – 19 Uhr, Eintritt frei
Führung am  Donnerstag, 23. Juni 2016, 18 Uhr

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Vermessen und Kartieren gehört zu den ältesten Kulturleistungen. Nicht nur das Wissen über räumliche Zusammenhänge oder die Frage, wo man sich gerade befindet, waren starke Triebkräfte für das bildliche Verorten, sondern auch die Frage nach der Stellung des Menschen in der Welt. Ausgelöst durch die Entdeckung der Antiken Schriften wie der Entdeckung neuer Länder und Kontinente erhielt die Kartographie ihre stärksten Impulse im 16. Jahrhundert.

Die im Jahr 2015 im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake gezeigte Ausstellung „Das goldene Zeitalter der Kartographie“ findet bis zum 2. Juli 2016 ihre Fortsetzung in Berlin:
Mit 33 Schätzen der Kartographie, diese überwiegend aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, wurde die Kartenschau „Weltvermesser – von Erde, Meer und Himmel“ zusammengestellt.

Die Ausstellung gliedert sich in drei Kapitel, sie handeln jeweils von der Vermessung und kartographischen Darstellung der Erde, der Meere und des Himmels. In den Karten spiegelt sich der Weg vom Sagenhaften und Exotischen zum Aufgeklärten und Erforschten, von antiken Überlieferungen und Tradierungen zum Gemessenen, Berechneten und Verifizierten. Der stete Ehrgeiz zur Aktualität zeigt sich in den immer wieder neuen graphischen Umsetzungen der ständig hereinströmenden Nachrichten aus aller Welt.

Zu den herausragenden Schätzen der Ausstellung gehört eine Portolankarte aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, eine kolorierte Handzeichnung auf Pergament mit 38×56 cm Abmessung. Portolankarten beschreiben mit sehr hoher Genauigkeit Küstenverläufe, vorwiegend des Mittelmeeres, später auch des westlichen Atlantiks. Kennzeichend für diesen Kartentyp sind die immer senkrecht zur Küstenlinie und ins Landesinnere gesetzten Ortsnamen sowie das auffällige Liniensystem der Rumben, das durch die Verbindung kreisförmig angelegter Windrosen entsteht.

In der von Gerard Dejode in Antwerpen im Jahr 1593 gezeichneten Karte, 19×28 cm, zeigt sich die Schwierigkeit der Kartographen, aus den oft vage bleibenden Informationen der Entdecker und Seefahrer klare Kartenbilder zu entwerfen. Oft blieben sowohl die geographischen Angaben und Bezeichnungen wie auch die Beschreibungen im Ungefähren. So zeigt die Karte Melanesiens auch den Nordosten von Australien, jedoch war der Kontinent zur Zeit der Entstehung der Karte nachweislich noch nicht entdeckt. Der gezeichnete dortige Kampf mit dem Drachen wird daher als Glaubensbotschaft gedeutet.

In Nürnberg entstand auf 49×58 cm um 1716/1724 eine Karte vom südlichen Sternenhimmel, Hemisphearium Coeli Autrale. Nach den Seereisen um Afrika, Südamerika und Südasien wurde das bis dahin vorhandene Wissen neu geordnet und zeigte sich auch in aktuellen Fassungen vom südlichen Sternenhimmel. In dieser Karte sind die Koordinaten der wichtigsten und hellsten Sterne der Sternbilder in Tabellen aufgeführt, während in den Blattzwickeln die bedeutendsten Sternwarten abgebildet sind.

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